Zum Inhalt springen

Meine, deine, unsere Kommune

Obwohl Brandenburg ein Land mit einem immer noch geringen Ausländeranteil ist, ist die Bevölkerung in den letzten Jahren vielfältiger geworden. Geflüchtete bilden einen wichtigen Teil dieser Neu-BrandenburgerInnen. Die Bündnisgrüne Fraktion will in ihrer Veranstaltungsreihe aufzeigen, welche integrationsfördernden Strukturen es bereits auf Landes- und Kommunalebene gibt.

Im ersten Gespräch dieser Reihe stellte Prof. Dr. Frank Eckardt von der Bauhaus-Universität Weimar dar, welche Phasen der Willkommenskultur in ihrer Arbeit ehrenamtlich engagierte Menschen durchlaufen. Damit „Willkommensstädte“ entstehen können und das Engagement der Menschen für die Stadt positiv genutzt werden kann müssen Ehrenamtliche gut mit lokalen Akteuren aus der Verwaltung, der Sozialarbeit, Stadtplanung und Vereinen vernetzt werden.

Wie die Agentur für Arbeit die vielen jungen Geflüchteten bei der Arbeitsplatz- oder Ausbildungsplatzsuche unterstützen kann, stellte Jochem Freyer, Leiter der Agentur für Arbeit Frankfurt/Oder, vor. Wenn die Hilfeleistungen für Jugendliche und junge Erwachsene nicht passgenau und individuell angeboten werden, sieht er erhebliche Risiken für die Vermittlung in Beschäftigung. Häufig müssen auch die Eltern gezielt mit in den Blick genommen werden. Die Jugendberufsagentur leistet dies und ermöglicht ist eine wichtige Vermittlungsinstanz zwischen Kommune, Land und Bund. Erfahrungen der Jugendberufsagentur seien gut übertragbar auf die Zusammenarbeit mit jungen Geflüchteten. Nach den kreisfreien Städten sähe er dieses Konzept auch gerne in den Landkreisen Brandenburgs angewandt.

Elke Rosch, grüne Kreissprecherin im Landkreis Barnim, arbeitet seit langem haupt- und ehrenamtlich für die Integration geflüchteter Menschen. Sie beschrieb die besonderen Herausforderungen ländlicher Regionen. Sie plädierte für eine professionelle Einbindung und Beratung der zivilgesellschaftlichen Akteure vor Ort. Sie können auch in Zukunft wichtige Beiträge zur Integration leisten. Elke Rosch spricht sich für „Ankommenshäuser“ aus, die von Geflüchteten und Freiwilligen gemeinsam geschaffen werden. Dadurch bekommt der Austausch zwischen Alt- und Neu-BrandenburgerInnen einen festen Platz in der Kommune.