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Brandenburg voller Energie - dezentral und erneuerbar!

Freitag. 06.05.2011, 09:15 bis 17:30 Uhr
Technische Hochschule Wildau
Bahnhofstraße, 15745 Wildau

Dezentral, Erneuerbar und Kommunal

Am Umbau der Energiesysteme führt kein Weg vorbei. Wir müssen weg von fossilen Energieträgern hin zu dezentralen und erneuerbaren Versorgungsstrukturen. Es ist an der Zeit, dass kommunale Strukturen (wieder-) entstehen und lokal Verantwortung für die Energiewende übernommen wird. Hierin liegen für die Kommunen auch enorme wirtschaftliche Chancen. Die Erlöse aus der Energieversorgung verbleiben so in der Region und leisten einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft.

Die Energiewende mitgestalten.

Das System der großen, zentralen Energieversorgungsunternehmen bricht zunehmend auf. So organisieren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihre Energieversorgung mittlerweile selbst und viele Kommunen entdecken die Vorteile der Stadtwerke neu.

Auf der Konferenz haben über 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Verbände, VertreterInnen von Kommunen und Privatwirtschaft gemeinsam mit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN über die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Entwicklungen in Brandenburg diskutiert und damit weitere Impulse für die notwendige Energiewende gesetzt. Außerdem gab es Gelegenheit, sich mit verschiedenen Initiativen und Energiegenossenschaften auszutauschen und zu vernetzen.

Starke Praxisbeispiele wurden vorgestellt, etwa der energieautarke Treuenbrietzener Ortsteil Feldheim oder die Märkische Bürgerenergie-Genossenschaft. Es ging um die Frage, wie kommunale Energieversorgung erfolgreich gestaltet werden kann, und um die „Hausaufgaben“, die Politik und Verwaltung hierfür noch zu erledigen haben.

Zu Wort kamen zahlreiche Energieexperten aus Planung und Anwendung, z.B. VertreterInnen von Stadtwerken, Wirtschaftsförderer und Energieberater - darunter Sebastian Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau, Sohn der soeben für die Demokratisierung der Stromversorgung mit dem „Goldman Environmental Prize" ausgezeichneten Ursula Sladek.

Am Nachmittag sprach der renommierte Publizist und Streiter für eine ökologische Wirtschaftsweise Franz Alt zum Thema: „Sonnige Aussichten – wie Klimaschutz zum Gewinn für alle wird“.

Galerie

PROGRAMM

>>> Download Programmflyer (pdf)

9:45 Begrüßung
Prof. Dr. László Ungvári, Präsident der TH Wildau
Michael Jungclaus, MdL und energiepolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN


10:00 Die Stromrebellen aus dem Schwarzwald– eine wahre Geschichte [pdf]
Sebastian Sladek, Geschäftsführer EWS Schönau

10:30 Der Konzessionsvertrag – der Schlüssel zur kommunalen Energieversorgung? [pdf]
Dr. Stefan Taschner, Campaigner Bürgerbegehren Klimaschutz

11:00 Forum 1: Neue Energien für Brandenburg - best practice

  • Feldheim – Kleine Gemeinde, große Wirkung! [pdf]
    Werner Frohwitter, Pressesprecher Energiequelle Gmb
  • Energiewende zum Mitmachen [pdf]
    Georg Stockburger, Mitbegründer Märkische Bürgerenergiegenossenschaft i.G.
  • „Jetzt werde ich selbst ein EVU“ Praxisbeispiel BHKW [pdf]
    Michael Jungclaus, MdL und energiepolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

12:00 Forum 2: Dezentrale Energieversorgung voranbringen – Chancen und Herausforderungen für Städte und Gemeinden

  • „Stadtwerke - Akteure der dezentralen Energieversorgung“ [pdf]
    Dietmar Pautz, Geschäftsführer VKU Berlin-Brandenburg
  • „Herausforderungen der Einspeisung regenerativer Energie in das Stromnetz“ [pdf]
    Harald Bock, Leiter des Bereiches Netztechnik E.ON edis AG
  • "Direkte Bürgerbeteiligung am Stadtwerk" [pdf]
    Martin Rühl, Geschäftsführer Stadtwerke Wolfhagen

13:15 Mittagspause

15:00 Forum 3: Neue Handlungsräume eröffnen – Hausaufgaben für Politik und Verwaltung

  • Kommunale Energiepolitik erfolgreich gestalten! [pdf]
    Dr. Gabi Zink-Ehlert, Energieberaterin KlimaKommunal
  • ErneuerBAR – Umsetzung der Null-Emissions-Strategie des Landkreis Barnim [pdf]
    Christine Schink, Projektleiterin Regionalbüro Barnim
  • Regionale Energiekonzepte für Brandenburg [pdf]
    Ulrich Meyer, Teamleiter ZukunftsAgentur Brandenburg

16:00 Kaffeepause

16:30 Abschlussrunde: Dezentrale Energieversorgung - von der Theorie zur Umsetzung
Moderation: Alexander Fröhlich, Journalist

  • Sebastian Sladek, EWS Schönau
  • Michael Jungclaus, MdL
  • Dietmar Pautz, VKU Berlin-Brandenburg
  • Henning Heidemanns, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten

Im Anschluss Filmvorführung „Neue Energie in Bürgerhand“
D 2010, 30 min, Regie: Bernd Schoch. Eine Produktion von Noirfilm im Auftrag der
Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Trailer - Neue Energie in Bürgerhand von Stephan Kühn auf Vimeo.

Stefan Kühn Film

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Michael Jungclaus: "Die bevorstehende Revolution im Energiesektor bietet riesige Chancen für lokale Projekte."

Der energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Michael Jungclaus, sieht im zu erwartenden Komplettumbau des deutschen Energieversorgungssystems enorme Potentiale für die regionale Wertschöpfung in Brandenburg. „Wir stehen vor einer Revolution im Energiebereich, die nicht nur den Ausstieg aus den atomaren und fossilen Energieträgern sowie den Umstieg auf die Erneuerbaren beinhaltet, sondern auch die Dominanz der vier großen Energiekonzerne beendet und auf eine 'demokratisierte´ Versorgung hinausläuft".

„Der Stellenwert der regionalen Produktion von Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen sowie in kleinen Blockheizkraftwerken wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen", prognostizierte MICHAEL JUNGCLAUS. „Hier liegen riesige Chancen für lokale Projekte, die auf die Nutzung der erneuerbaren Energien setzen, für Brandenburgs Stadtwerke und Handwerksbetriebe. Mit der dezentralen Energieproduktion können sie zugleich Gewinne erwirtschaften und einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten." Erfolgen die richtigen energiepolitischen Weichenstellungen, sei allein bei den bundesweit rund 900 Stadtwerken davon auszugehen, dass sich deren Anteil an der Energieproduktion von derzeit 9,2 Prozent in den nächsten zehn Jahren verdopple.

„Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien fokussiert sich die öffentliche Diskussion stark auf Großprojekte wie Offshore-Windparks oder das Desertec-Projekt, bei dem Solarstrom aus der Sahara nach Europa geleitet werden soll. Dass jedoch praktisch jeder Bürger ein kleiner Energieunternehmer werden kann, sei es als Betreiber von Solaranlagen und Blockheizkraftwerken oder als Gesellschafter bei Bürger-Wind und Solar-Projekten, wird kaum wahrgenommen. Wer zum Beispiel eine Solaranlage auf seinem Dach installiert, generiert Aufträge für das lokale Handwerk und erwirtschaftet Einnahmen durch die Vergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz." Vorteile dieser dezentralen Energieversorgung lägen nicht nur darin, dass die Produktion auf sehr viele 'Schultern' verteilt und die Versorgung mit dem Einflussverlust der Konzerne demokratischer werde. „Die dezentrale Energieversorgung kann darüber hinaus auch Vorteile für die Netzstabilität bringen und helfen, den Bedarf an länderübergreifenden Stromtrassen zu reduzieren."