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Wer sich engagiert, fährt günstiger

Bahn fährt in Bahnhof ein, im Vordergrund Löwenzahn © Michael Jungclaus Foto: Michael Jungclaus

Wer sich ehrenamtlich engagiert, soll im gesamten Gebiet des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) Busse und Bahnen vergünstigt nutzen können. Das haben wir im Juni 2017 mit einem Antrag (PDF)gefordert. Dieser wurde in den Hauptausschuss überwiesen. Dort werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass Ehrenamtliche Vergünstigungen bekommen.

Ehrenamtliches Engagement ist elementarer Bestandteil einer lebendigen Zivilgesellschaft und trägt zum Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger bei. Für besonders engagierte EhrenamtlerInnen gibt es als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung in Brandenburg seit 2013 und in Berlin seit 2011 eine Ehrenamtskarte. Seit Ende 2016 gilt sie länderübergreifend. Wer mehr als 200 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist, hat Anspruch darauf. Damit verbunden sind Vergünstigungen und Rabatte bei rund 130 Partnern, unter anderem in Zoologischen Gärten, Theatern, im Filmpark Babelsberg oder im Freizeitpark Tropical Islands. Medienberichten zufolge wurden in Brandenburg seit Einführung 2013 1600 Ehrenamtskarten ausgegeben, in Berlin seit 2011 7500.

Viele der vergünstigten Angebote ballen sich aber in den berlinnahen Regionen. Gerade in ländlicheren Gegenden sind die Attraktionen, wofür Rabatte gewährt werden, dünner gesät – dort wären vergünstigte Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) besonders attraktiv. Damit noch mehr Brandenburgerinnen und Brandenburger einen praktischen Nutzen aus der Ehrenamtskarte ziehen, fordern wir die Landesregierung auf, entsprechende Verhandlungen mit Berlin und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zu führen.

Eine Ehrenamtskarte, mit der man zum vergünstigten Preis den ÖPNV in Berlin und Brandenburg nutzen könnte, hätte zweifachen Nutzen: Sie würde den gesellschaftlichen Wert ehrenamtlichen Engagements noch stärker als bisher würdigen. Zugleich würde es für Ehrenamtliche attraktiver werden, auf Bus und Bahn umzusteigen. Davon würde auch der VBB profitieren.

In Berlin gibt es bereits die Praxis, jährlich 14.000 Einzelfahrscheine an engagierte BürgerInnen zu verteilen. In Brandenburg wird dergleichen noch nicht umgesetzt. Optimal wäre es, wenn die Regelung länderübergreifend gelten würde. Auf Brandenburger Seite wäre dazu erforderlich, dass die Landesregierung Gelder für die im VBB organisierten Verkehrsbetriebe bereitstellt. Diese müssen jedoch zusätzlich zu den vorhandenen Mitteln für den ÖPNV fließen.