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„Generation Hoyerswerda“ – die Begleitlektüre zum NSU-Untersuchungsausschuss

„Generation Hoyerswerda ist ein außerordentlich informativer Sammelband zum gewalttätigen und militanten Rechtsextremismus in Brandenburg“, sagt Ursula Nonnemacher, die innenpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion und deren Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss. „Ich begrüße es, dass dieses aufwendig recherchierte Werk jetzt bei der Landeszentrale für politische Bildung zum Sonderpreis erhältlich ist.“

Aus dem Buch ergeben sich zahlreiche Fragen, denen der NSU-Untersuchungsausschuss des brandenburgischen Landtags nachgehen wird. „Es gilt beispielsweise zu klären, ob die zehn Morde des ,NSU‘ zu verhindern gewesen wären, wenn unsere Verfassungsschutzbehörde der Polizei von den Bewaffnungsplänen des Trios berichtet hätte“, erläutert Ursula Nonnemacher.

Buchumschlag "Generation Hoyerswerda"
Buchumschlag "Generation Hoyerswerda"

Unter den Autorinnen und Autoren von Generation Hoyerswerda sind Fachleute aus der Zivilgesellschaft, Journalistinnen und Journalisten, Wissenschaftler und eine Rechtsanwältin. Ursula Nonnemacher: „Sie haben mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu beigetragen, dass auch der Brandenburgische Landtag einen NSU-Untersuchungsausschusses einsetzt.“

Die Entwicklung zum Rechtsterrorismus

Der Titel Generation Hoyerswerda bezieht sich auf die Generation der rechtsextremistischen Brandstifterinnen und Brandstifter, die Anfang der 90er-Jahre im wiedervereinigten Deutschland Ausländerinnen und Ausländer in Angst und Schrecken versetzt und teilweise sogar umgebracht haben.

Das Buch schildert die Entwicklung bis hin zum rechtsextremistischen Terrorismus sowie die Reaktionen darauf von Staat und Zivilgesellschaft. So ist beispielsweise auch ein Interview mit der ersten brandenburgischen Ausländerbeauftragten Almuth Berger und der Polizeipräsidentin a. D. Uta Leichsenring enthalten.

In Generation Hoyerswerda werden rechtsextremistische Strukturen und Umtriebe offengelegt, mit denen sich der NSU-Untersuchungsausschuss befassen wird. Thema ist auch der umstrittene V-Mann „Piatto“ der brandenburgischen Verfassungsschutzbehörde, der im Zentrum des Untersuchungsauftrags steht.

Autoren als Sachverständige im NSU-Ausschuss

Es kommt daher nicht von ungefähr, dass mit dem Politikwissenschaftler Gideon Botsch, dem investigativen Journalisten Dirk Laabs und Generalstaatsanwalt Erardo Cristoforo Rautenberg bereits zwei Autoren des Buches und ein Interviewpartner der Herausgeberinnen bereits als Sachverständige in den NSU Untersuchungsausschuss geladen waren.

Das Buch setzt sich allerdings nicht ausschließlich mit der Vergangenheit auseinander. Die Aufsätze reichen inhaltlich bis in die Gegenwart hinein, in der eine neue Welle rassistisch motivierter Gewalt die Bundesrepublik erschüttert.

>> Generation Hoyerswerda kann beider Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung für 2 Euro bestellt werden.