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Kein Honigschlecken

Sie sind nicht einfach nur nützlich: Die Honigbiene und ihre wilden Verwandten gehören zu unseren wichtigsten Nutztieren. Dabei liegt der wirtschaftliche Nutzen am wenigsten in der Honigproduktion selbst: 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge hängen davon ab, dass Bienen Pflanzen bestäuben. Inzwischen kommen nach eigener Aussage immer mehr Berufsimker_innen aus den alten Bundesländern nach Brandenburg. Hier finden sie eine größere Artenvielfalt als z. B. in den Maiswüsten Niedersachsens – noch. Auch Brandenburg ist nicht (mehr) das Land, in dem der Honig fließt. Nektar und Pollen spendende Pflanzen verschwinden aus der intensiv genutzten Agrarlandschaft, Nistmöglichkeiten für Wildbienen werden rar.

Die Zahl der Bienenvölker ist in Brandenburg innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte von 125.000 auf auf 35.000 geschrumpft. Mehr als die Hälfte der rund 550 Wildbienenarten ist gefährdet. Von den 3.000 Imker_innen im Land kommt nicht mal ein Viertel des Honigs, der in Brandenburg und Berlin jährlich verspeist wird.

Der von unserer Fraktion in mehreren Orten gezeigte Film „More than Honey“ hat vor Augen geführt: Es braucht gezielte Agrarumweltförderprogramme, um die Landwirtschaft am Leben zu erhalten. Das heißt auch: weniger Agrogentechnik, mehr Blühstreifen und mehr Ökolandbau. Für letzteren hatte Rot-Rot ja die Förderung eingestellt.