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Für lebendige Dörfer – Was die Politik tun muss

Enquête Ländlicher Raum besuchte am 23.09.2016 Schönwalde (Spreewald), Foto: Alexandra Tautz/Fraktion
Enquête Ländlicher Raum besuchte am 23.09.2016 Schönwalde (Spreewald), Foto: Alexandra Tautz/Fraktion

Das Klischee ist bekannt: Brandenburgs Dörfer sterben – Schuld ist der demografische Wandel. Während der Speckgürtel rund um Berlinboomt, dünnen die ländlichen Regionen fernab der Städte aus. Die jüngeren EinwohnerInnen ziehen weg, Kita und Dorfladen schwinden, und mit ihnen auch die Attraktivität der Wohnorte.

Wir finden: Das ist ein Pauschalurteil, das so längst nicht überall zutrifft. Dass man differenzieren muss, zeigen tolle, Mut machende Beispiele für funktionierende, wachsende Gemeinden überall in Brandenburg. Wir wollen noch mehr davon – getreu dem Motto: Es lebe das Dorf! Um den ländlichen Raum zu stärken, wurde im Sommer 2015 auf unsere Initiative im Landtag die Enquêtekommission „Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels“ ins Leben gerufen. Eine Enquête wird immer dann eingerichtet, wenn langfristige, komplexe Fragestellungen zu untersuchen und zu lösen sind.

Ein Thema, mit dem sich die Kommission schwerpunktmäßig beschäftigt, ist gesellschaftliche und politische Teilhabe. Verantwortlich für die gleichnamige Arbeitsgruppe ist unser Sprecher für den ländlichen Raum Benjamin Raschke. Auch die Enquête selbst soll soll viel Beteiligung ermöglichen: mit Livestream, Online-Auftritt, Dialogportal und Bürgersprechstunde. Und, ganz wichtig: Die Kommission tagt nicht nur in Potsdam, sondern besucht nach und nach verschiedene ländliche Regionen Brandenburgs. Ob in Pinnow, Großräschen oder Schlieben: Die Bürgersprechstunde ist stets gut besucht.

So auch beim Ortstermin in Schönwalde. In der 850-Seelen-Gemeinde am Rande des Spreewaldes – der Heimat von Benjamin Raschke findet man Sparkasse, Dorfladen, Bäcker, Kita und Schule. Der Ort hat mehrmals den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. Und: Schönwalde wächst! Nach Sprechstunde und Impulsvorträgen – unter anderem von Prof. Dr. Kurt Krambach, einem Vertreter der „Dorfbewegung Brandenburg“, die dafür eintritt, dass die politischen Forderungen des ländlichen Raums in der Landespolitik stärkeres Gehör finden – folgte eine lebendige Diskussion der Kommission. Was muss die Politik tun, um die Dörfer in Brandenburg zu stärken? Als vorläufiges Fazit sind dabei zehn Thesen entstanden, an denen Sie jetzt mitarbeiten können.