Landesweites Monitoring für die Kindertagesstätten einführen, um die Qualität gezielt zu verbessern

29. April 2014

Wir wollen die Qualität der rund 1800 Kindertagesstätten des Landes von externen Fachleuten erfassen lassen, um den Einrichtungen gezielter Maßnahmen für die Verbesserung der Qualität an die Hand geben zu können.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will die Qualität der rund 1800 Kindertagesstätten des Landes von externen Fachleuten erfassen lassen, um den Einrichtungen gezielter Maßnahmen für die Verbesserung der Qualität an die Hand geben zu können. Einen entsprechenden Antragbringt sie auf der nächsten Landtagssitzung ein. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, bis zum Juni ein Konzept für ein Qualitätsmonitoring der frühkindlichen Bildung vorzulegen. „Wir haben in Brandenburg eine sehr hohe Betreuungsquote, d.h. für den Großteil der Kinder steht ein Kita-Platz zur Verfügung. Bei der Kita-Qualität besteht hingegen noch sehr hoher Nachholbedarf“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion MARIE LUISE VON HALEM.

„Die Bedeutung einer guten frühkindlichen Bildung für die Entwicklung eines Kindes kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Wir wollen den Kitas helfen, Verbesserungsbedarfe zu erkennen. Das ist eine Voraussetzung, um ihnen gezielte Hilfestellungen geben zu können. Maßstab des Monitorings sollte der Bildungsplan für die Kitas sein (Grundsätze elementarer Bildung in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg).

Das brandenburgische Kindertagesstättengesetz sieht die Möglichkeit eines Qualitätsmonitorings vor. In der Praxis werden jedoch meist nur Daten gesammelt, z.B. zu Versorgungsgraden und zum Umfang des Angebots. Wie es um die pädagogische Qualität der Kinderbetreuung selbst bestellt ist, wird nur sporadisch überprüft“, sagte MARIE LUISE VON HALEM.

Sie verwies auf den Bildungsbericht Berlin-Brandenburg 2013, in dem festgestellt worden ist, dass die Kreise und kreisfreien Städte in Brandenburg als Träger der öffentlichen Jugendhilfe ihrer Verpflichtung zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der Kita-Qualität in sehr unterschiedlicher Weise nachkommen. Die aktuelle Nubbek-Studie (Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit) habe zudem für ganz Deutschland ergeben, dass 80 Prozent der Kinderbetreuungs-Einrichtungen nur von mittlerer Qualität sind. Weniger als 10 Prozent leisten gute, mehr als 10 Prozent schlechte pädagogische Arbeit.

Zur Nubbek-Studie und zu ihren Konsequenzen für Brandenburg hat MARIE LUISE VON HALEM am 28. April 2014 unter dem Titel „Mehr Qualität in die Kindertagesbetreuung“ eine Veranstaltungsreihe gestartet.