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Die Schule im Dorf lassen

Das 'Schulsterben' in den ländlichen Regionen Brandenburgs in Folge des Geburteneinbruchs der
neunziger Jahre sitzt uns noch in den Knochen. Mit der Schule verschwindet Leben aus einem Dorf. Doch dem allgemeinen Wunsch, möglichst viele Grundschulen zu erhalten, um kleinen Kindern keine langen Schulwege aufzubürden, steht die Einsicht gegenüber, wie schwer in kleinen Schulen pädagogische Qualität zu sichern ist.

Der demografische Wandel mit absehbar bis zu 40 % weniger Geburten in den Randregionen Brandenburgs stellt die Frage nach der Zukunft der Schulen neu. Die von Bildungsministerin Münch einberufene Demografiekommission schlägt in ihrem Abschlussbericht vor, kleine Schulen für die Jahrgangsstufen 1-4 im Ort zu belassen und größeren Schulen als Filialen zuzuordnen. Der Fachunterricht ab Klasse 5 wäre in einer größeren Schule mit Fachlehrer_ innen besser zu gewährleisten – und den älteren Kindern ein längerer Weg eher zuzumuten. Die Kommission schlägt auch vor, Schulverbünde zu erproben. Hier gehören mehrere Grundschulen zu einer Schule mit verschiedenen Standorten, möglichst unter Einbeziehung einer Ober- oder Gesamtschule. Darüber entscheiden sollen die Kommunen.

Zukünftig sind aber größere Anstrengungen nötig: Wir brauchen nicht nur eine bessere Finanzierung des Bildungssystems, sondern auch vergleichbare Planungen für Kindertagesstätten und weiterführende Schulen. Damit auch künftig Schulen und Kinder im Dorf bleiben.