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Riesensauerei und wenig Wertschöpfung

(Nr. 85) Der Vorsitzende der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag AXEL VOGEL hat anlässlich der morgigen Demonstration gegen die Errichtung der Schweinemastanlagen in Haßleben die Massentierhaltung im Land kritisiert.

„Ich unterstütze ausdrücklich den Widerstand gegen die Ansiedlung von Massentierhaltungs-Betrieben in Brandenburg. Investoren, die Zehntausende von Tieren in eine Halle sperren, mit Importfutter und Medikamentencocktails mästen und durch die anfallenden Güllemengen und Stickstoffemissionen die Umwelt massiv schädigen, dürfen weder subventioniert noch anders vom Land gefördert werden. Diese auch ethisch fragwürdige Art des Wirtschaftens muss unterbunden werden“, sagte AXEL VOGEL im Vorfeld der Demonstration am morgigen Sonnabend in Kuhz (Uckermark), auf der er auch sprechen wird.

Die Massentierhaltung sei in Brandenburg ein „Hemmschuh“ für die ländliche Entwicklung. Nirgendwo in Deutschland sei die regionale Wertschöpfung pro Flächeneinheit landwirtschaftlicher Nutzfläche so gering wie in Nordostdeutschland. Günstiges Land, bereits vorhandene agrarindustrielle Strukturen und niedrige Löhne locken hier zahlreiche Investoren an, die riesige Tierproduktionsbetriebe mit großen Gewinnspannen hochziehen wollen. Doch während die Gewinne abfließen, blieben die Regionen auf den Kosten der Umweltschäden sitzen, Arbeitsplätze entstünden kaum.

„Die Massentierhaltung von Schweinen, Hühnern oder Puten auf engstem Raum ist Ausdruck einer pervertierten Wirtschafts- und Konsumgesellschaft. Das Geld, das in Massentierhaltungsanlagen fließt, fehlt beim Aufbau nachhaltiger landwirtschaftlicher Strukturen. Wir müssen diejenigen Betriebe unterstützen, die ökologisch verträglich wirtschaften und maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Wir brauchen eine Landwirtschaft, von der die Menschen vor Ort leben können, die unsere Ressourcen schont und gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen erzeugt. Wir brauchen artgerechte Tierhaltungsbetriebe, deren Produktionsbedingungen nicht vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden müssen und in die man auch getrost Schulklassen zur Besichtigung einladen kann.“