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Präventionsprojekt „Lieber schlau als blau“ wirft Fragen auf

(Nr. 100) Die bündnisgrüne Landtagsfraktion hinterfragt in einer Kleinen Anfrage das an Brandenburger Schulen durchgeführte Alkoholpräventionsprojekt „Lieber schlau als blau“, bei dem im Rahmen eines „Trinkworkshops" Schülerinnen und Schüler unter Aufsicht Alkohol zu sich nehmen.

„Uns interessiert, warum die Landesregierung auf ein Projekt zur Prävention setzt, das Berliner Senat, Landespräventionsrat und Suchtpräventionsstellen einhellig ablehnen. Hier muss sich die Landesregierung erklären“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, MARIE LUISE VON HALEM.

„Uns interessiert auch, ob die Landesregierung vor dem Start des Projekts sachverständigen Rat von Gutachtern zur Bewertung des Vorhabens eingeholt hat, ob sie die Trinkworkshops auf Vierzehn- und Fünfzehnjährige auszuweiten gedenkt, ob ein einzelner Lehrer eine betrunkene Klasse sinnvoll betreuen kann und wie auf Familien Rücksicht genommen wird, die das Angebot zur Durchführung eines 'Trinkworkshops' beispielsweise aus religiösen Gründen als unzulässigen Eingriff in ihre Erziehungsgrundsätze sehen“, sagte MARIE LUISE VON HALEM.

Medienberichten zufolge nehmen die Schülerinnen und Schüler bei dem Präventionsprojekt unter Aufsicht „bis zu vier Trinkeinheiten“ zu sich, das sind 0,8 Liter Wein bzw. 1,33 Liter Bier. Nach dem Alkoholkonsum würden Veränderungen im Sozialverhalten mit einer Kamera aufgezeichnet und Konzentrationsübungen gemacht, um den Schülern die Wirkung des Alkohols zu veranschaulichen. Den Angaben zufolge läuft das Projekt seit 2007 in mehreren Landkreisen und in Potsdam.