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Koexistenz nicht möglich: Nur gentechnikfreie Landwirtschaft garantiert gentechnikfreien Honig

(Nr. 193) Der Brandenburger Landtag stimmte am Mittwoch mehrheitlich dafür, dass - wie von uns gefordert - auf landeseigenen Flächen künftig keine gentechnisch veränderten Pflanzen kommerziell angebaut werden dürfen. „Damit erfüllt das Land eine Vorbildfunktion, die man auch mit dem Beitritt ins Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen ausfüllen könnte", sagte die agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Landtag Brandenburg Sabine Niels. Dieser Forderung folgte die Landtagsmehrheit jedoch nicht.

„Brandenburg sollte ein gentechnikfreies Bundesland sein", so die Grünenpolitikerin. Die in Thüringen und Baden-Württemberg gemeldeten Funde von Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen in Honigen aus Kanada zeigen, dass nur eine gentechnikfreie Landwirtschaft gentechnikfreien Honig
garantieren kann.

Der Europäische Gerichtshof hat klargestellt: Pollen von nicht zugelassenen Gentech-Pflanzen hat im Honig nichts zu suchen. Wie die aktuellen Funde von verunreinigten Honigen zeigen, müssen Lebensmittelhandel und Honigverarbeiter nun ihre Eigenkontrollen verstärken und sicherstellen, dass fragwürdige Honigrestbestände und Honige unklarer oder problematischer Herkunft konsequent aus den Regalen verbannt werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen greifen die verstärkten Kontrollen der Länder. Es gibt nach wie vor ein breites Angebot an sauberen Honigen. Bei deutschem Honig können sich Verbraucherinnen und Verbraucher weitestgehend sicher sein, dass er frei von Gen-Verunreinigungen ist. Die Nulltoleranz gegenüber nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ist praxistauglich und auch notwendig, um Schäden für Gesundheit und für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft zu vermeiden. „Eine Koexistenz zwischen Landwirtschaft mit und Landwirtschaft ohne Gentechnik funktioniert nicht, weil die Bienen Pollen über viele Kilometer sammeln.
Daher sind auch Freilandversuche sehr kritisch zu betrachten", so die Agrarexpertin.