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Empfehlungen der Demografie-Kommission gute Grundlage

(Nr. 197) Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag MARIE LUISE VON HALEM hat sich zustimmend zu den heute vorgestellten Empfehlungen der so genannten Demografie-Kommission geäußert. „Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels, insbesondere für den ländlichen Raum, sind die Empfehlungen eine gute Grundlage. Erstmals liegen konkrete Modelle auf dem Tisch, um Schulschließungen trotz stark rückläufiger Schülerzahlen weitestgehend zu verhindern“, sagte die Abgeordnete, die selbst Mitglied der Kommission war.

„Den Vorschlag, an möglichst allen Grundschulstandorten weiterhin Unterricht für die Klassen eins bis vier anzubieten, trage ich ausdrücklich mit. Das Prinzip ‘kurze Beine, kurze Wege‘ muss für die jüngsten Schülerinnen und Schüler beibehalten werden. Den älteren Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen fünf und sechs zugunsten eines qualitativ hochwertigen Fachunterrichts bei Bedarf an konzentrierten Standorten einen etwas längeren Fahrweg zuzumuten, erscheint mir ein annehmbarer Kompromiss.

Praxistaugliche Lösungen für eine Schulstruktur in dünn besiedelten Regionen zu finden, ist auch für die Kommunen wichtig. Denn das Vorhandensein einer Schule ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität einer Gemeinde und kann helfen, einer weiteren Abwanderung entgegenzuwirken. Mit den Empfehlungen der Kommission erhalten die Kommunen, die ja zugleich Schulträger sind, neue Handlungsperspektiven.

Sehr bedenklich stimmt mich jedoch die anhaltend schlechte Finanzierung des Brandenburger Schulsystems, der faktische Stillstand beim Thema Inklusion und die Abschaffung der für die Beratung von Schulen zuständigen regionalen Schulämter. Nur wenn von Seiten des Landes auch größere finanzielle Anstrengungen unternommen werden, um den demografischen Herausforderungen zu begegnen, können die Vorschläge der Demografie-Kommission greifen.

Auch reicht es nicht, nur für die Grundschulen Zukunftsmodelle zu entwickeln: Dringend notwendig sind Überlegungen zur Zukunft von Kitas und weiterführenden Schulen. Und schließlich müssen auch die Schulen in freier Trägerschaft in die weiteren Planungen einbezogen werden. Sie können einen Beitrag zur Stabilisierung des Schulnetzes leisten, wenn man sie auf Augenhöhe beteiligt.“