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Eigene medizinische Fakultät nicht Erfolg versprechend

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, URSULA NONNEMACHER, hat die Forderungen der FDP-Fraktion, in Brandenburg eine eigene medizinische Fakultät zur Ausbildung von Medizinern einzurichten als unrealistisch und nicht Erfolg versprechend bezeichnet. Eine eigene medizinische Fakultät sei kein geeigneter Weg, mehr junge Mediziner an das Land zu binden und so den Ärztemangel zu beheben. „Diese Schlussfolgerung geht nicht auf. Wer in Cottbus studiert, lässt sich noch lange nicht in Elbe-Elster nieder", sagte URSULA NONNEMACHER. "Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werden Mediziner an Universitäten ausgebildet. Dort herrscht trotzdem Ärztemangel." Zudem wäre die vom Wissenschaftsrat empfohlene Mindestgröße universitätsmedizinischer Standorte in Brandenburg nur mühsam zu realisieren, sagte sie.

„Eine eigene medizinische Fakultät wäre auch finanziell nicht zu stemmen", sagte URSULA NONNEMACHER. „Die immensen Kosten pro Medizinstudent - 2006 lagen sie im Durchschnitt bei 60.000 Euro pro Jahr - stehen in keinem Verhältnis zur unterstellten Verbesserung der ärztlichen Versorgung."
Zur Verbesserung der Ärzteversorgung gebe es kein Patentrezept. Hierfür müsse ein Bündel von Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählten unter anderem die Ergänzung von Krankenhäusern um ambulante Behandlungszentren, die Schaffung attraktiverer medizinischer Praktika im Land, die Förderung der Mobilität von Ärzten z.B. durch Außensprechstunden oder Zweigpraxen und finanzielle Anreizsysteme für die Niederlassung von ÄrztInnen in ländlichen Regionen.