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Endlagersuche für Atommüll: Ängste nicht klein reden, sondern das Gespräch suchen

Zur Diskussion über ein mögliches Endlager für radioaktiven Atommüll in Brandenburg sagt die umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Isabell Hiekel:

„Es ist begrüßenswert, wenn die Zivilgesellschaft sich schon jetzt Gedanken macht, wie man mit einem möglichen Endlager in seiner Region umgehen will. Aktuell wird dafür bundesweit ein geeigneter Standort gesucht. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat angekündigt, erste Zwischenergebnisse der Endlagersuche in diesem Herbst vorzulegen. In einem Bericht sollen dann Gebiete benannt werden, die weiter im Verfahren bleiben. Eins dürfte klar sein: Die betroffenen Regionen werden nicht in Jubel ausbrechen. Daher ist es umso wichtiger, dass die Bevölkerung bei dem Verfahren mitgenommen wird. Nur wenn die Bundesregierung es schafft glaubwürdig darzustellen, dass Standort wirklich der Geeignetste ist, kann man auf Akzeptanz und Verständnis hoffen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Gebiete dadurch ausgesucht werden, dass wenig Widerstand erwartet wird.

Schon seit Jahren ist bekannt, dass etwa bei Zechlin und Netzeband im Norden Brandenburgs Salzformationen im Untergrund gibt, die für ein Endlager in Betracht gezogen werden könnten. Wenn nun das zuständige Bundesamt jetzt von „unberechtigten Ängsten“ spricht, ist das keine sonderlich konstruktive Hilfe. Ich kann gut verstehen, dass es Sorgen gibt, die es ernst zu nehmen gilt. Statt Ängste kleinreden zu wollen, muss das Gespräch gesucht werden und Aufklärung über das Verfahren und Mitspracherechte geleistet werden. Hier hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung – insbesondere im Norden von Brandenburg – noch Nachholbedarf.“