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Rückstand bei Roten Listen – Arbeitsgrundlage für den Naturschutz wird höchst schleppend aktualisiert

(Nr. 89) Die bündnisgrüne Landtagsfraktion bemängelt die unzureichende Aktualisierung der „Roten Listen“ gefährdeter Tier- bzw. Pflanzenarten. Die letzte Rote Liste der Brutvögel Brandenburgs – politisch relevant etwa für die Bewertung des Einsatzes von Spargelfolie - wurde beispielsweise bereits 2008 veröffentlicht. Die Rote Liste der Wespen ist von 1998, also bereits 21 Jahre alt. In einer Kleinen Anfrage hat die Fraktion den aktuellen Stand bei der Erarbeitung der Roten Listen abgefragt.

„Die Antworten der Landesregierung bestätigen, dass die Erarbeitung der Roten Listen schleifen gelassen wurde“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion Benjamin Raschke. „Dabei sind Rote Listen für Naturschützer und Naturschützerinnen ein wichtiges Arbeitsmittel. Sie stellen die Zu- und Abnahme von Arten in einem Gebiet dar, geben darüber hinaus aber auch Hinweise, wie Negativtrends aufgehalten werden können. Für den Artenschutz ist es essentiell, sie aktuell zu halten.“

Benjamin Raschke kritisierte zudem den bislang wenig transparenten Umgang mit den Roten Listen des Landes und fehlende Informationen zu Säugetieren. „Bislang bietet das Landesumweltamt vereinzelte Rote Listen `für Anwender und Interessierte´ an. Einige werden vollständig veröffentlicht, andere Veröffentlichungen sind lediglich als Auszüge vorzufinden. „Das wird sich nun immerhin verbessern. Auf unsere Fragen hin, kündigte das Umweltministerium an, künftig alle Roten Listen online zur Verfügung zu stellen“, sagte Benjamin Raschke.

Wie die Antwort ergab, wird es aber auch in Zukunft keine Roten Listen zu Säugetieren in Brandenburg geben. Diese wären aber wichtig, wie die Debatte um den Wolf gezeigt hat.

>> Überblick über die online zugänglichen Roten Listen des Landesumweltamtes