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Zum Dorf und Erntefest: Mehr Klimaanpassung statt immer mehr Dürrehilfen

(Nr. 165) Anlässlich des Dorf- und Erntefestes an diesem Wochenende in Neuzelle (Oder-Spree) und der Diskussion um schlechte Ernteerträge aufgrund ausbleibenden Regens und Dürre in diesem und Frost und Starkregen im letzten Jahr hat der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Benjamin Raschke verstärkte Anstrengungen für mehr Klimaschutz und für Klimaanpassungen in der Landwirtschaft gefordert.

„Im neuen Haushaltsentwurf sind nur lächerliche Summen für die Anpassung der Brandenburger Landwirtschaft an den Klimawandel vorgesehen. Für witterungsbedingte Ernteschäden im letzten und Dürrehilfen in diesem Jahr aber werden Millionenbeträge bereitgestellt. Das ist gleich mehrfach absurd: Natürlich muss existenzbedrohten Betrieben geholfen werden, aber in erster Linie mit verbürgten Darlehen. Das Beispiel Obstbäume zeigt ja, dass 2017 Zahlungen für witterungsbedingte Ausfälle an die Obstbauern erfolgten und 2018 eine Jahrhunderternte eingefahren wurde - ohne dass jetzt Rückzahlungen erfolgen.

Wenn jetzt wegen des Bundesprogramms Zuschüsse ausgereicht werden, kann das nicht ohne Anpassungsforderungen an den Klimawandel gehen. Das ist sonst ein Fass ohne Boden. In den vergangenen 15 Jahren sind Deutschlands Bauern aufgrund von Wetterextremen wie Dürre, Hagel und Starkregen bereits durchschnittliche jährliche Ertragsausfälle von ca. 470 Millionen Euro entstanden. Vor allem aber muss eine Prüfung auf Mitnahmeeffekte durch außerlandwirtschaftliche Investoren erfolgen. GmbHs, die jetzt Dürrehilfen wollen, müssen ihre Gesellschafter für die Behörden offen legen. Sonst fließt das Geld nicht an Bedürftige, sondern vor allem in die Taschen der Großen.“

Benjamin Raschke kündigte an, sich bei den Haushaltsverhandlungen für mehr Klimaschutzmaßnahmen, Klimaanpassungsmaßnahmen und eine deutliche Stärkung des Ökolandbaus einzusetzen.