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Tödliche Gefahr für Bienen und Insekten – mit bedenklichen Insektiziden behandeltes Rapssaatgut durfte in Brandenburg ausgesät werden

(Nr. 45) Auf eine Mündliche Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bestätigte Landwirtschaftsminister Vogelsänger, dass mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Insektizid behandeltes Rapssaatgut in Brandenburg ausgebracht werden darf. Hierzu äußert sich der umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE wie folgt:

„Es ist absurd und inkonsequent, dass Deutschland für ein bedenkliches Insektizid keine Zulassung erteilt, Landwirte hiermit behandeltes Rapssaatgut aus Polen aber verwenden dürfen. Hiermit werden nicht nur erhebliche Verluste der Bienen- und Insektenwelt insgesamt in Kauf genommen, sondern auch Pestizidrückstände im Honig.

Wir erwarten von der Landesregierung, sich auf Bundesebene für ein Verbot der Einfuhr von entsprechend behandeltem Saatgut einzusetzen und für diese Honig-Saison ein umfassendes Untersuchungsprogramm für Pestizid-Rückstände aufzulegen. Eine Kleine Anfrage hatte jüngst ergeben, dass im Jahr 2017 landesweit nur 42 Honigproben auf Pestizidrückstände untersucht wurden.“

Bei dem in Deutschland nicht zugelassenen Insektizid handelt es sich um das Mittel Lumiposa, welches den Wirkstoff Cyantraniliprol enthält. Das Insektizid wurde im April 2017 in Polen zugelassen. Es wird zur Saatgutbehandlung von Winterraps eingesetzt. Nach bisheriger Rechtslage darf entsprechend behandeltes Saatgut nach Deutschland importiert und ausgesät werden. Der giftige Wirkstoff Cyantraniliprol wirkt beim Heranwachsen im gesamten Organismus der Rapspflanze, von der Wurzel bis zum Pollen und Nektar.