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Jede vierte brandenburgische Familie alleinerziehend - Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss besser, Armutsrisiken entgegengewirkt werden

(Nr. 4) Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat eine Große Anfrage zur Situation der Alleinerziehenden im Land gestellt – dazu liegt nun die Antwort vor. Die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN URSULA NONNEMACHER nimmt dazu wie folgt Stellung:

„So wichtig es ist, das Augenmerk auch auf die gestiegene Anzahl alleinerziehender Männer in Brandenburg (8000 bzw. 13,2 Prozent) zu lenken, ist der Löwenanteil der Alleinerziehenden weiterhin weiblich (52.700 bzw. 86,8 Prozent).

Immer noch sind es überwiegend Frauen, die mit den oft sehr schwierigen Lebensumständen konfrontiert sind, die damit einher gehen Kinder allein groß zu ziehen. Frauen arbeiten beispielsweise sehr viel mehr in Teilzeit als Männer, ein Befund, der sich auch bei Alleinerziehenden bestätigt. Dadurch verfügen sie durchschnittlich über geringere Nettoeinkommen, beziehen häufiger Transferleistungen, sie und ihre Kinder sind deutlich stärker von Armut bedroht. Die Antwort auf unsere Anfrage bestätigt dieses Bild im Grundsatz. Auch geht aus ihr hervor, dass derzeit in jeder vierten brandenburgischen Familie nur ein Elternteil die Verantwortung trägt.

Die Politik hat zwar erkannt, dass ein besonderer staatlicher Unterstützungsbedarf für Alleinerziehende besteht. Die großen Unterschiede zwischen alleinerziehenden Müttern und Vätern auf der einen und Paarfamilien auf der anderen Seite zeigen jedoch, dass hier weiterhin ein sehr großer sozial-, familien- und arbeitsmarktpolitischer Handlungsbedarf besteht.

Bundes- und Landesregierung sind hier gefragt. Ansatzpunkte sind beispielsweise eine verbesserte Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung, eine hochqualitative Betreuung in Kitas und Ganztagsschulen und gute familienbezogene Unterstützungsleistungen. Eine wichtige Forderung von uns Bündnisgrünen ist zudem eine auf Bundesebene zu schaffende einkommensunabhängige Kindergrundsicherung und ein Rückkehrrecht auf Vollzeit.“

Die Antwort auf die Große Anfrage als pdf-Datei.