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Afrikanische Schweinepest – falsche Prioritätensetzung durch Vogelsänger

(Nr. 27) Der landwirtschaftspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE sieht eine präventive, deutliche Dezimierung des Wildschweinbestandes durch Jäger als kaum machbar und untauglich an, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Brandenburg zu verhindern. Er stimmt darin mit dem Landestierarzt Stephan Nickisch überein, der sich hierzu am Donnerstag in einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung geäußert hatte.

„Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger setzt hier eindeutig die falschen Prioritäten. Hauptüberträger der Afrikanischen Schweinepest sind Menschen und nicht Wildschweine. Anstatt großzügig Gelder an Jäger zu verteilen, um mehr Wildschweine zu schießen, sollten die Veterinärämter und Schweinehalter besser jetzt schon in die Lage versetzt werden, im Falle eines Ausbruchs sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. An der bundesweiten Tierseuchenübung haben beispielsweise noch nicht alle Brandenburger Veterinärämter teilgenommen. Solche Übungen müssen schnellstmöglichst nachgeholt werden.

Eine deutliche Intensivierung der Wildschweinjagd mit Unterstützung des Landes sollte erst dann gezielt dort erfolgen, wo wir ein Problem mit der Schweinepest haben. Aus Vorsorgegründen halte ich das für verzichtbar. Wirksamer wäre es, die paradiesischen Zustände für Wildschweine in unserer Agrarlandschaft zu beenden und den Energiepflanzenanbau in Brandenburg deutlich einzugrenzen. Doch davon will die Landesregierung anscheinend nichts wissen, denn sie empfiehlt lediglich Bejagungsschneisen in den Maisfeldern, wie eine Kleine Anfrage unserer Fraktion ergeben hat.“

>> Unsere Kleine Anfrage und Antwort der Landesregierung als pdf-Datei.

>> Interview in der Märkischen Allgemeinen