Zum Inhalt springen

Vogelsänger darf Ökolandbau nicht länger mit Ignoranz strafen

(Nr. 49) Zur heutigen Pressekonferenz der LPK zum Thema Ökolandbau nimmt der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, BENJAMIN RASCHKE, wie folgt Stellung:

„Die Entwicklung des Ökolandbaus in Brandenburg ist äußerst beunruhigend. Die Anbaufläche stagniert hier seit Jahren, obwohl der deutsche Bio-Markt allein 2016 ein Umsatzplus von 9,9 % erzielte. Doch anstelle die sich hieraus ergebenden wirtschaftlichen Chancen zu nutzen, schöpft Brandenburgs Landesregierung dieses riesige Potential kaum aus. Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger muss endlich aufhören, den Ökolandbau mit Ignoranz zu strafen.

Brandenburg braucht einen Aktionsplan für mehr ökologische Landwirtschaft. Dazu gehört ein konkretes Flächenziel für den ökologischen Landbau, wie Sachsen-Anhalt es hat. Landwirte müssen zudem maßgeschneidert beraten werden. Die Beratung wurde hierzulande jedoch bereits vor über zehn Jahren eingestellt. Dies kann dazu führen, dass Betriebe auf Ökolandwirtschaft umstellen und dann bei der ersten Überprüfung durchfallen oder, dass Betriebe, die gut umstellen könnten, es aus Unwissenheit nicht tun.

Die Landesregierung muss auch endlich die Umstellungsprämie für den Ökolandbau erhöhen. Sie ist bundesweit am niedrigsten.

Der rot-rot-grüne Senat in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an Bio-Essen in Kindertagesstätten, Schulen, Kantinen, Mensen und beim Catering in öffentlichen Einrichtungen bis 2021 deutlich zu erhöhen. Brandenburg täte gut daran, sich dies zum Vorbild zu nehmen. Aber auch so muss Vogelsänger der Branche in Brandenburg unter die Arme greifen, damit sie diese einzigartige Chance gut nutzen kann.“