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Ultrafeinstaubbelastung am BER rückt in den Fokus

(Nr. 27) Abgeordnete der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag haben heute die Ultrafeinstaub-Messanlage besichtigt, die die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) seit Oktober 2016 am Flughafen Schönefeld betreibt. Die FBB reagiert mit eigenen Messungen auf die Erkenntnis, dass an großen Flughäfen das Thema Ultrafeinstaub nicht mehr zu ignorieren ist.

„Wir finden es gut, dass die Flughafengesellschaft jetzt eigene Messungen vornimmt, obwohl sie dazu derzeit aufgrund fehlender Grenzwerte nicht verpflichtet ist“, sagte der Vorsitzende der Fraktion AXEL VOGEL. „Wünschenswert wäre es, wenn die Messergebnisse zeitnah öffentlich zugänglich gemacht werden könnten.“ Hierzu seien baldmöglichst die Voraussetzungen für eine Einbindung der Daten in das Umweltdateninformationssystem des Landesamts für Umweltschutz durch das Land zu schaffen. Die vollständige Online-Veröffentlichung war in der flughafeneigenen Zeitung `BER aktuell´ vom November 2016 angekündigt worden.

Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion BENJAMIN RASCHKE sagte: „Über die Messungen auf dem Flughafengelände hinaus halten wir aber Ultrafeinstaubmessungen in den flughafennahen Orten durch das Land Brandenburg für erforderlich. Einen entsprechenden Antrag für das Landtagsplenum bereiten wir vor.“ BENJAMIN RASCHKE sprach sich zudem dafür aus, die bestehende Anlage in das Forschungsnetzwerk GUAN (German Ultrafine Aerosol Network) einzubinden. Dadurch würde ein zusätzlicher Erkenntnisgewinn über die Ultrafeinstaubelastung an Flughäfen erreicht werden.

Hintergrund

Ultrafeinstaub steht im Verdacht, mindestens ebenso gesundheitsschädlich zu sein wie Feinstaub. Flugzeugtriebwerke stoßen überwiegend Partikel im ultrafeinen Bereich aus. Die derzeit vom Land Brandenburg betriebenen Luftgüte-Messstationen können Ultrafeinstaub jedoch nicht adäquat erfassen. Die Leiterin der Abteilung Luftqualität des Umweltbundesamtes sagte in einer von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragten Anhörung im Landtag, dass derartige Messungen für medizinisch-epidemiologische Studien dringend benötigt würden. Ohne sie könne es nicht zur Festlegung von Grenzwerten kommen.