Zum Inhalt springen

Minister Vogelsänger behandelt Ökolandbau-Branche weiterhin stiefmütterlich

Wie eine Mündliche Anfrage ergeben hat, unterstützt das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium Bio-Landwirte nicht wie andere Bundesländer bei den anfallenden Ökokontrollkosten. Das Ministerium nannte als Grund dafür u.a. die wesentliche Zunahme des ökologischen Landbaus in Brandenburg. Hierzu nimmt der landwirtschaftspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE wie folgt Stellung:

„Es zeigt sich hier bedauernswerterweise einmal mehr, dass Minister Vogelsänger den Ökolandbau stiefmütterlich behandelt. Wir sind nicht nur Schlusslicht bei der Förderung von Betrieben, die auf Ökolandbau umstellen wollen, sondern auch fast das einzige Bundesland, welches die regelmäßig anfallenden Kontrollkosten für Bio-Landwirte nicht bezuschusst. Angesichts einer Steigerung der Ökoanbaufläche von 1,4% Prozent innerhalb der letzten vier Jahre (2012-2016) von einer wesentlichen Zunahme des ökologischen Landbaus zu sprechen, grenzt an Schönfärberei. In den letzten zehn Jahren hat das SPD-geführte Landwirtschaftsministerium erfolgreich am riesigen Bedarf nach Ökoanbauprodukten vorbeiregiert.“

Die Betriebe des ökologischen Landbaus werden regelmäßig überwacht und kontrolliert. Durch anerkannte Öko-Kontrollstellen wird die Einhaltung der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau geprüft. Für die Kontrollen entstehen landwirtschaftlichen Betrieben Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro pro Jahr. Nahezu alle Bundesländer gewähren den Ökolandbau-Betrieben Zuschüsse in Höhe von 35-50 Euro pro Hektar und bis zu 600 Euro pro Betrieb und Jahr. Brandenburg ist das einzige ostdeutsche Flächenland, welches derartige Zuschüsse nicht anbietet.

>> Mündliche Anfrage und Antwort der Landesregierung