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Mehr Kühe an die frische Luft - Landesregierung setzt auf Agrarindustrie und vergisst die Weidehaltung

(Nr. 30) Entgegen dem von der Werbung vermittelten Bild der glücklichen Kuh auf der grünen Wiese leben nur wenige Kühe in Brandenburg auch tatsächlich unter freiem Himmel. Aufgrund der Ausbreitung des Wolfes findet die Weidehaltung in letzter Zeit wieder mehr Beachtung. Hier sind bei der anstehenden Überarbeitung des Wolfsmanagementkonzeptes noch viele Fragen zu beantworten. Wie die Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage (pdf-Datei) des Abgeordneten BENJAMIN RASCHKE „Wie viele Tage steht ein Brandenburger Rind auf der Weide?“ zeigt, liegen die Probleme der Weidewirtschaft offensichtlich vor allem in der fehlenden Beachtung durch die Landesregierung.

„Die Landesregierung betont zwar die Vorteile der Weidehaltung etwa für die Artenvielfalt oder den Tourismus, fördert diese umwelt- und tierfreundliche Haltungsform aber nicht“, sagte BENJAMIN RASCHKE in Reaktion auf die Antwort der Landesregierung. Sie verfüge hierzu zudem kaum über konkrete Daten.

„Es ist doch sehr verwunderlich, dass der Agrarminister viel Kompetenz bei der industriellen Tierhaltung aufbaut. Doch zur naturschutzfachlich wichtigen Weidehaltung stützt sich die Landesregierung auf wenige und alte Daten, welche kaum eine solide Entscheidungsgrundlage für eine zukunftsweisende Politik bilden kann. Ich hoffe, dass sich der Minister in den kommenden Monaten zu diesem Thema schlauer macht und eine zukunftsweisende Politik für die Weidehaltung auf den Weg bringt.

Wenn wir mehr Tiere auf der Weide haben wollen, reicht es nicht, alle Probleme auf den Wolf zu schieben“, sagte er.

>> Die Kleine Anfrage und Antwort der Landesregierung (pdf-Datei)