Zum Inhalt springen

Erörterungstermin zum Schlachthof: Wiesenhof tat sich keinen Gefallen

Zum – am frühen Nachmittag – noch laufenden Erörterungstermin zur geplanten Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs in Königs Wusterhausen/Niederlehme äußert sich der agrarpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, BENJAMIN RASCHKE, wie folgt:

„Mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger haben aus Sorge um die Qualität von Luft, Wasser und Boden im Umfeld des Schlachtbetriebs Einwendungen gegen die Erweiterung vorgebracht und nun Anrecht auf Antworten. Die Antragsunterlagen von Wiesenhof waren außergewöhnlich lückenhaft. Beim Erörterungstermin hatte der Konzern Gelegenheit, die vielen offenen Fragen zu beantworten. Diese Chance hat Wiesenhof verpasst und sich damit keinen Gefallen getan.

Stattdessen verweigerte das Unternehmen den anwesenden Anwohnern, Behördenvertretern und Journalisten viele Auskünfte und beförderte den Eindruck eines nicht vertrauenswürdigen Geschäftsgebarens. Insbesondere die Frage, ob die noch nicht genehmigte Kapazitätserweiterung möglicherweise schon erfolgt ist, blieb unbeantwortet. Ich setze nun auf die strenge Prüfung des Landesamtes für Umwelt, dessen sachliche Arbeit und Moderation ich ausdrücklich loben möchte.“ Zur Frage, ob Wiesenhof die Kapazitätserweiterung unrechtmäßig vorweg genommen habe, kündigte RASCHKE eine Nachfrage im nächsten Landtagsplenum an.

Hintergrund:

Die Märkische Geflügelhof-Spezialitäten GmbH in Königs Wusterhausen/Niederlehme, die ihre Produkte unter dem Markennamen „Wiesenhof“ vermarktet, möchte die Kapazität ihrer Geflügelschlacht- und Verarbeitungsanlage von 120.000 Tieren am Tag auf durchschnittlich 160.000, zu Spitzenzeiten sogar auf 240.000 Tiere täglich, verdoppeln. Die Kapazitätsausweitung steht derzeit zur Genehmigung an. Da es sich um eine wesentliche Ausweitung des Schlachtbetriebs handelt, muss die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt werden. Mehr als 280 Bürgerinnen und Bürger haben Einwendungen gegen die Erweiterung vorgebracht, darunter auch der Abgeordnete BENJAMIN RASCHKE.