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Behandlungsstelle für traumatisierte und psychisch kranke Flüchtlinge erhalten

(Nr. 31) Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert eine Bestandsgarantie für die einzige Beratungsstelle für traumatisierte und psychisch kranke Flüchtlinge im Land.

Zu uns kommen viele Flüchtlinge, die in ihren Herkunftsländern Krieg, Verfolgung oder Vertreibung erfahren und gefährliche Fluchtrouten zurückgelegt haben. Diese Erfahrungen begünstigen seelische Probleme oder Traumatisierungen. Für solche Flüchtlinge steht bislang lediglich das Beratungsangebot der Behandlungsstelle für traumatisierte Flüchtlinge in Fürstenwalde zur Verfügung. Hier arbeiten derzeit eine Diplom-Psychologin und eine Sachbearbeiterin. Im Zuge der Neuregelung der Migrationssozialarbeit durch das neue Landesaufnahmegesetz soll die psychotherapeutische Versorgung von Flüchtlingen auf die psychiatrischen Institutsambulanzen verlagert werden. Der Behandlungsstelle in Fürstenwalde droht hingegen das Aus.

„Es kann nicht sein, dass die Hauptanlaufstelle für traumatisierte, psychisch kranke und schutzbedürftige Geflüchtete wegfallen soll“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, URSULA NONNEMACHER. Es sei fraglich, ob die Institutsambulanzen deren Aufgabe 1:1 übernehmen können. Abgesehen von den Sprachbarrieren und der fehlenden Erfahrung mit der Behandlung von Menschen mit verschiedenen kulturellen Zugehörigkeiten kann dort auch keine Nachsorge geleistet werden. „Mit der Fürstenwalder Einrichtung würden Fachkenntnisse und Erfahrungen vieler Jahre verloren gehen, die wir unbedingt benötigen. Die Beratungsstelle sollte als zusätzliches professionelles Angebot zur Ermittlung, Beratung und Versorgung von psychisch erkrankten Flüchtlingen erhalten bleiben.“

Die Landesregierung müsse für eine regelhafte Finanzierung der Beratungsstelle sorgen. Zur finanziellen Überbrückung hat die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Zuge der abschließenden Befassung des Landtagsplenums mit dem Nachtragshaushalt kommende Woche einen Zuschuss von 100.000 Euro für die Einrichtung beantragt.

„Die Diagnostik und Versorgung traumatisierter und psychisch kranker Geflüchteter muss in Brandenburg endlich verlässlich aufgestellt werden“, sagte URSULA NONNEMACHER. Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat dazu ein umfassendes Konzept vorgelegt, das nächste Woche in Verbindung mit dem Entwurf zum Landesaufnahmegesetz debattiert werden soll.