Zum Inhalt springen

Werk Eberswalde: Bahn AG und Bundesregierung haben vollständig versagt

(Nr. 192) Anlässlich der heutigen Belegschaftsversammlung im DB-Werk Eberswalde hat sich der Fraktionsvorsitzende AXEL VOGEL in einem Offenen Brief an die MitarbeiterInnen gewandt und seine Bestürzung über das Agieren der Bahn AG und die dadurch offenbar akut drohende Schließung des Werks zum Ausdruck gebracht.

„Mit Ihnen bin ich geschockt über die sich abzeichnende Entscheidung der Deutschen Bahn, alle Bemühungen zur Rettung des Bahnwerkes zu ignorieren und Ihr Werk nun schließen zu wollen“, schreibt der Fraktionsvorsitzende darin. „Sie haben einen langen Kampf für den Erhalt Ihrer Arbeitsplätze geführt und stehen nun womöglich vor dem bitteren Aus. Ich finde es unerträglich, wie mit Ihnen umgegangen wurde, wie lange man Sie immer wieder vertröstet und hingehalten hat.“

Weiter heißt es in dem Brief: „Nicht nur die Deutsche Bahn, auch die Bundesregierung bis hin zur Bundeskanzlerin haben hier vollständig versagt. Die Ursache dieser sich anbahnenden Katastrophe liegt auch in einer falschen Verkehrs- und Unternehmenspolitik der Deutschen Bahn. Seit Langem wird immer mehr Gütertransport von der Schiene auf die Straße verlagert. Nun ein intaktes Unternehmen mit ehemals 500 Arbeitsplätzen im Herzen der Stadt Eberswalde, größter Arbeitgeber der Region und letztes großes Traditionsunternehmen hier bei uns, zu opfern, nur um keinen Konkurrenten aufkommen zu lassen, ist schlimm. Das Wort 'Marktbereinigung' beschreibt, wie kalt und planvoll die Bahn hier innerhalb der kapitalistischen Logik agiert. Ihre Zukunft wird genauso wie die regionale Industriestruktur dem Gewinnstreben des Verkehrsministeriums untergeordnet.“

AXEL VOGEL verweist in dem Brief darauf, dass es Angebote von Interessenten gab, das Werk zu übernehmen. „Herr Grube wird öffentlich die Gründe erklären müssen, warum er diese Angebote nicht angenommen hat“, schreibt der Fraktionsvorsitzende in dem Brief. Er wiederholt darin seine Forderung an die Bahn, das Werk zu verkaufen, wenn sie es nicht mehr betreiben wolle.

>> Zum offenen Brief (als PDF-Datei)