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Gemeindeschwestern: Sinnvolles Projekt darf nicht zum Rohrkrepierer werden

[PM Nr.008 - 10] Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag URSULA NONNEMACHER hat die Landesregierung aufgefordert, ein Scheitern des Projekts der Gemeindeschwester zu verhindern und sich für eine hinreichende Vergütung stark zu machen. Das Modell diene der besseren medizinischen Versorgung von ländlichen Regionen, müsse aber auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden. "Die Regierung steht im Wort. Linke und SPD haben sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt haben, das Modell auszubauen."

"Das Konzept der Gemeindeschwester löst nicht das Problem des Ärztemangels in den dünn besiedelten Regionen des Landes. Es hat sich jedoch als sinnvolles Entlastungsinstrument für solche Fälle erwiesen, in denen kein Arzt zur akuten Sofortbehandlung notwendig ist." Dies treffe gerade bei der medizinische Versorgung von chronisch kranken, älteren Patienten auf dem Lande zu, die durch speziell geschulte Praxismitarbeiter gut betreut werden können.

Die derzeitige Vergütung der Leistungen der hierbei eingesetzten "nicht-ärztlichen PraxisassistentInnen" in Höhe 17 Euro für einen Erstbesuch und 12 Euro für eine Nachfolgebehandlung mache das Modell betriebswirtschaftlich unrentabel. Die bei Arztpraxen angestellten Gemeindeschwestern müssten lange Wege zurücklegen. Ihre Arbeitgeber erhielten für diese Fahrten keine zusätzliche Entschädigung. "Die
beteiligten Arztpraxen müssen derzeit draufzahlen. So droht eine an sich gute Idee zum Rohrkrepierer zu werden."