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Ricarda Budke spricht zum Strukturwandel in der Lausitz

- Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren!

Unglaublich, seit Stunden reden wir jetzt schon über den Strukturwandel in der Lausitz - eine lange und wichtige Debatte - passend zu einem langen und wichtigen Prozess, der da auf uns und insbesondere auf die Lausitz zu kommt.

Und auch wenn ich jetzt hier den letzten / einer der letzten Redebeiträge halte, so werden wir in den nächsten Monaten und Jahren noch häufig genug die Chance haben uns über Ideen und Vorstellungen im Strukturwandel auszutauschen. Denn dafür richten wir jetzt einen Sonderausschuss ein.

Und mit diesem Ausschuss haben wir auch die Chance dieser riesigen Herausforderung zumindest annähernd gerecht zu werden.

Dieser Ausschuss muss - noch stärker als alle anderen Ausschüsse - als Sprachrohr funktionieren. Wir brauchen ihn, als Raum für intensive Debatten und um uns im parlamentarischen Prozess immer wieder Feedback einzuholen.

Dafür ist es ebenso wichtig, dass der Ausschuss auch in der Lausitz tagt. Und zwar regelmäßig, dafür gibt es viele spannende Orte: die BTU und Forschungszentren, gelungene IBA-Projekte, aber auch Gemeinderäume und Kultureinrichtungen.

Hier ist es unsere Aufgabe, den Kontakt zu möglichst vielen Menschen aufzubauen und zu halten. Denn alleine daran, wie unterschiedlich die Meinungen und Perspektiven hier im Raum sind merken wir doch, wie viel Diskussionspotenzial es noch in der gesamten Lausitz darüber gibt, wie die Lausitz im Jahr 2038 aussieht.

Wenn es unser Ziel ist, dass die Lausitzerinnen und Lausitzer sich auch im Jahr 2038 noch mit ihrer Region identifizieren können, ist es unsere Pflicht ihre Meinung dabei einzubeziehen. Einige Möglichkeiten sind bereits festgelegt: ein eigener Fond für die Zivilgesellschaft beispielsweise.

Aber in den nächsten Monaten haben wir die Chance uns noch intensiver mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen, die von den Lausitzerinnen und Lausitzer selber kommen. Denn diese Vorschläge sind genauso wichtig, wie das, was wir uns hier in Potsdam so ausdenken.

In wenigen Wochen gründet sich beispielsweise die Bürgerregion Lausitz - ein Bündnis verschiedener Menschen, die sich genau mit der Frage der Beteiligung beschäftigen wollen! Sie wären sicherlich ein spannender Gast in dem neuen Ausschuss.

Und lassen Sie mich zum Abschluss noch sagen: Es ist kein Geheimnis, dass die Lausitz eine überalterte Region ist. Ich bin 21 Jahre und wohne in Cottbus. Ja, hier gibt es eine Uni. Aber trotzdem sind die jungen Leute, die auch tatsächlich hier wohnen und nicht aus Berlin pendeln rarr. Kulturangebote für Leute in meinem Alter müssen wir selber auf die Beine stellen, oder sie finden nicht statt.

ABER:

Ich erlebe auch viele Menschen in meinem Alter, teils jünger, teils älter, die hier bleiben wollen. Und wenn ich die Menschen frage warum, dann antworten die meisten, dass sie etwas hier hält: Ein ehrenamtliches Projekt, das Straßenfest, dass sie jedes Jahr organisieren, irgendetwas, wo sie sich mit einbringen und der Region etwas zurück geben. Und genau das motiviert mich jeden Tag: Die Zukunft mit genau diesen Menschen zu Gestalten.

Danke.