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Uran im Brandenburger Trinkwasser

Benjamin Raschke:

Im Wasserwerk Wildau wurde im vergangenen Jahr ein Brunnen wegen erhöhter Uranwerte im Trinkwasser abgeschaltet. Das Wasserwerk Schönfeld (Uckermark) wurde aus dem gleichen Grund bereits geschlossen. Es häufen sich in ganz Deutschland Berichte über erhöhte Uranwerte im Grund- und Trinkwasser.

Eine Ursache sind laut Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Nitrateinträge aus der Landwirtschaft, die das im Boden natürlich vorkommende Uran lösen.

Ich frage die Landesregierung:

In welchen weiteren Wasserwerken in Brandenburg mussten in der Vergangenheit wegen erhöhter Uranwerte Trinkwasserbrunnen abgeschaltet werden?

Antwort der Landesregierung

Herr Minister Vogelsänger:

Frau Präsidentin! Herr Abgeordneter, ich denke, das ist ein wichtiges Thema. Es liegen mir Informationen über drei Wasserwerke vor, bei denen Probleme mit erhöhten Urankonzentrationen aufgetreten sind. Das Wasserwerk Schönefeld in der Uckermark wurde deswegen stillgelegt. Beim Wasserwerk Landin in der Uckermark wurde einer der vier Brunnen wegen erhöhter Urankonzentration stillgelegt. Beim Wasserwerk Wildau war im Sommer 2014 im Rahmen von Abklärungsuntersuchungen einmalig eine geringfügige Überschreitung des Grenzwertes festgestellt worden.

Seitdem wird im Wasserwerk Wildau das Trinkwasser verstärkt auf Uran untersucht, wobei seit dem vergangenen Jahr keine weitere Grenzüberschreitung festgestellt wurde. Wichtig ist mir zu sagen, es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf Folgendes hinweisen: Trinkwasser in Brandenburg wird in einer guten Qualität an die Verbraucherinnen und Verbraucher abgegeben. Seit der Einführung eines Grenzwertes für den Parameter Uran im Trinkwasser im Jahr 2011 wird das Trinkwasser auch auf diesen Parameter untersucht. Der Grenzwert wird gegenwärtig in allen Wasserversorgungsgebieten Brandenburgs eingehalten und zum Teil deutlich unterschritten. - Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall SPD und DIE LINKE)

[Präsidentin Stark: Vielen Dank. - Noch einen Moment, Herr Minister. Es gibt noch eine Zusatzfrage.
Herr Abgeordneter Raschke, bitte.]

Benjamin Raschke:

Herzlichen Dank. - Herr Minister, ich habe es richtig verstanden, das zweite Wasserwerk lag auch in der Uckermark?

Minister Vogelsänger: Richtig.

Benjamin Raschke:

Da es in Schönfeld die Vermutung gab, das hätte etwas mit Nitrateinträgen aus der Landwirtschaft zu tun: Gibt es Anlass zur Vermutung, dass das in Landin genauso sein könnte?

Minister Vogelsänger:

Herr Abgeordneter, ich werde das gern recherchieren. Im Einzelfall muss das natürlich noch einmal detailliert dargestellt werden. Das liegt mir jetzt in meinem Antwortentwurf nicht vor.