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Die „Dorfbewegung Brandenburg“ beim 2. Europäischen Ländlichen Parlament in Österreich: „Stimme der Dörfer“ gehört?

Benjamin Raschke:

Wenn Arztpraxen, Dorfläden und Schulen aus den Dörfern verschwinden, verstehen Dorfbewohner sehr gut, was das bedeutet. Vor diesem Hintergrund gründete sich im vergangenen Jahr der Verein „Dorfbewegung Brandenburg – Netzwerk Lebendige Dörfer“. Ziel des Vereins ist es den Dörfern Brandenburgs eine Stimme zu verleihen und Dorfgemeinschaften dabei zu unterstützen, die Geschicke ihrer Dörfer eigenverantwortlich zu gestalten. Der Bewegung, die von unten wachsen und von den Dörfern selbst getragen werden soll, geht es vor allem darum, wie die Lebensqualität in Dörfern verbessert werden kann. In fast 30 Ländern Europas gibt es solche Dorfbewegungen.

Vom 4. bis 6. November 2015 tagte in Schärding (Österreich) das 2. Europäische Ländliche Parlament (ERP), bei dem Dorfakteure aus den nationalen Dorfbewegungen sowie Landes- und Europapolitiker zum Erfahrungsaustausch zusammenkamen. In allen beteiligten Ländern fand in Vorbereitung auf dieses Treffen eine Kampagne statt: Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner wurden nach ihren Erfahrungen, Problemen, Wünschen und Erwartungen hinsichtlich der Dorfentwicklung befragt und die Ergebnisse wurden von Dorfakteuren mit Entscheidungsträgern vor Ort, regional und auf Landesebene diskutiert. Die Dorfbewegung Brandenburg hat sich an dieser länderübergreifenden Untersuchung in ausgewählten Regionen des Landes Brandenburg beteiligt und zuletzt auf Landesebene beim „Tag der Dörfer“ (10. Oktober) mit Vertretern der Landtagsfraktionen diskutiert. Die Ergebnisse wurden als authentische „Stimme der Dörfer“ Europas bei dem Treffen in Österreich zusammengeführt und als Empfehlungen für eine bessere Politik den anwesenden Politikerinnen und Politikern mitgegeben.

Ich frage die Landesregierung:

Hat die Brandenburger Landesregierung am 2. Europäischen Ländlichen Parlament in Österreich teilgenommen, bzw. sind der Landesregierung die Ergebnisse der Brandenburger Untersuchung bekannt und inwieweit werden diese in die zukünftige Landespolitik für die Entwicklung der ländlichen Räume einfließen?

Antwort der Landesregierung:

Erfahrungen des Landes Brandenburg bei der Gestaltung der ländlichen Entwick-lung sind anerkannt und werden im Rahmen der Europäischen Arbeitsgemein-schaft Landentwicklung & Dorferneuerung, in nationalen Bund-Ländergremien und über Aktivitäten der nationalen Vemetzungsstelle für ländliche Entwicklung aktiv eingebracht.

Die Umsetzung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE), wie wir sie bisher, praktiziert haben, und die breite Umsetzung des LEADR-Ansatzes im Land Brandenburg werden als beispielgebend angesehen. Dies trifft auch für die Herausforderungen zu, die wir mit der Integration der Efltwicklung in Städten mit ihrem Uriilahd im Ergebnis der Stadt-Umland-Wettbewerbe angehen werden.

Im Rahmen des „Forums Ländlicher Raum Netzwerk Brandenburg" hat es bereits bisher eine Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk lebendige Dörfer gegeben". Ich gehe davon aus, dass die beteiligten an diesen Prozessen auch weiterhin kooperieren werden mein Haus wird sie dabei im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.

Termine im Ausland sind immer mit besonderem Aufwand verbunden. Von Seiten der Landesregierung hat keine Vertreterin bzw. kein Vertreter an der Veranstaltung in Osterreich teilgenommen. Trotzdem werden Entwicklungen in den Ländern mit großem Interesse verfolgt.

Minster Jörg Vogelsänger