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Wasserverlust bei Seen im Umfeld des Tagebaus Jänschwalde - Umweltministerium benennt Bergbaubetreiber als Verusacher

Das Brandenburger Umweltministerium hat gegenüber dem RBB erstmals bestätigt, dass der Braunkohlentagebau Jänschwalde nicht nur beim Pastlingsee, sondern noch bei mindestens drei, insgesamt möglicherweise fünf weiteren Seen ein Verursacher des massiven Wasserrückgangs ist. „Der Bergbau hat immer einen Einfluss auf den Grundwasserhaushalt“, sagt Kurt Augustin, Abteilungsleiter für Wasser- und Bodenschutz beim Umweltministerium Brandenburg. „Als 1996 die wasserrechtlichen Genehmigungen für den Tagebau erteilt wurden, sei man davon ausgegangen, dass die Seen nicht beeinträchtigt werden.“ (vgl. rbb-online.de 06.12.2017 | 19:30 Uhr „Lausitzer Seen verlieren Wasser - Den Pinnower See als Ganzes gibt es eigentlich nicht mehr“

https://www.rbb24.de/wirtschaft/thema/braunkohle/beitraege/verschwinden-die-lausitzerseen-.html) Ich frage die Landesregierung: Welche Aktivitäten plant sie zum Erhalt der Seen im Umfeld des Tagebaus Jänschwalde?

Antwort der Landesregierung

Sehr geehrte Frau Abgeordnete,

das Landesamt für Umwelt betreibt zur Erfüllung der Anforderungen der Wasser-rahmenrichtlinie ein hydrologisches Messnetz. Aufgrund dieser Messungen liegen dem Landesamt für Umwelt Erkenntnisse vor, dass sich der Absenkungstrichter des Tagebaus Jänschwalde in nördlicher Richtung ausbreitet. Damit verbunden ist auch eine Wirkung auf die in diesem Gebiet befindlichen Seen.

Das Landesamt für Umwelt und das Landesamt für Bergbau, Geologie und Roh-stoffe haben sich darauf verständigt, das bestehende montanhydrologische Moni-toring durch die LEAG erweitern zu lassen und das Grundwassermodell für den Tagebau Jänschwalde zu aktualisieren. Die Ergebnisse werden im 1. Quartal des nächsten Jahres gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt, der LEAG und der Bergbehörde bewertet,Es besteht Konsens, dass für den Fall einer signifikanten bergbaulichen Ursache ein entsprechendes Handlungskonzept zu erarbeiten ist.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Vogelsänger