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Zukunft der umwelt- und naturschutzgerechten Grünlandnutzung durch Milch- und Rindviehhaltung in Brandenburg

Kleine Anfrage „Zukunft der umwelt- und naturschutzgerechten Grünlandnutzung durch Milch- und Rindviehhaltung in Brandenburg“ herunterladen (PDF, 94 KB)

(Nr. 2865 – Sabine Niels) Bei den Rinderviehbeständen in Brandenburg ist nach dem Agrarbericht 2010/2011 des Ministeriums alleine im Zeitraum 2008 bis 2011 ein Rückgang von ca. 5 Prozent zu verzeichnen, der maßgeblich auf die Bestandsentwicklung der Milchkühe zurückzuführen ist. Auch bei der Anzahl der Milchviehbetriebe ist deutschlandweit ein starker Rückgang zu beobachten. So hat sich von 1990 bis 2000 die Zahl der Betriebe halbiert, obwohl der Verbrauch von Milchprodukten, vor allem Käse und Joghurt, in Europa kontinuierlich anstieg. Vor allem kleine Milchviehbetriebe geben auf, da sie aufgrund des geringen Erlöses für ihre Milch nicht länger kostendeckend arbeiten können. Extensive Weidehaltung trägt als besonders nachhaltige Form der Landbewirtschaftung zum Erhalt der Biodiversität und Schönheit der Kulturlandschaft bei. Auch nimmt das Grünland eine wichtige Funktion als Kohlenstoffsenke ein. Durch Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutztprogramme wird die umwelt- und naturschutzfreundliche Grünlandbewirtschaftung vergütet und ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser Lebensräume geleistet.

Ich frage die Landesregierung:

  1. Durch welchen Haushaltstitel können in Brandenburg die Verarbeitung und Vermarktung von Weidemilch gefördert werden? Gibt es Überlegungen der Landesregierung, die Auslobung von Milch als Weidemilch an bestimmte Mindestkriterien (z.B. Weidedauer, Fütterung, Haltung) zu binden, um Verbrauchertäuschung zu verhindern, und falls ja, welche?
  2. Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, die ökonomischen Potentiale des Grünlandes in Brandenburg besser auszuschöpfen? Wie bewertet die Landesregierung die Möglichkeit, durch eine andere Rahmensetzung in der zukünftige Gemeinsamen Agrarpolitik die Weidehaltung stärker zu begünstigen?
  3. Wie groß schätzt die Landesregierung das Potential ein, ehemalige, derzeit ackerbaulich genutzte Grünländereien zum Schutz von Biodiversität, Boden, Wasser und Klima wieder in Grünland zu überführen (bspw. in besonders schützenswerten Gebieten)? Wie groß wäre der Kostenaufwand und welche Überlegungen gibt es dazu von Landesseite?
  4. Welche Änderungen in den Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen sind in der nächsten EU-Förderperiode im Hinblick auf die umwelt- und naturschutzverträgliche Grünlandnutzung und Mutterkuhhaltung geplant?