Zum Inhalt springen

Wirtschaftsfaktor Gartenbau im Wirtschaftsraum Spreewald

Kleine Anfrage „Wirtschaftsfaktor Gartenbau im Wirtschaftsraum Spreewald“ herunterladen (PDF, 287 KB)

(Nr. 1294 – Benjamin Raschke) Mit Beschluss (6/1983-B) vom 9. Juli 2015 bekräftigte der Landtag unlängst, dass der Gartenbau in Brandenburg ein wichtiger Sektor der Brandenburger Agrarwirtschaft ist. Im Spreewald spielt der Obst- und Gemüseanbau mit seinen nachgelagerten Verarbeitungsstrukturen eine besonders wichtige Rolle. So ist der Spreewald nicht nur Heimat des Gurkenanbaus, sondern auch anderer Obst- und Gemüsesorten, wie dem Meerrettich, von Kohlgemüse, Spargel und Äpfeln. Der Anbau dieser Obst- und Gemüsesorten ist Grundlage für eine regionale Verarbeitung und Vermarktung, u.a. unter der Dachmarke „Spreewald“.

Die untenstehenden Fragen beziehen sich auf den Wirtschaftsraum Spreewald, welcher Teile der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße umfasst. Der Wirtschaftsraum Spreewald ist durch das Land Brandenburg und die EU als LEADER-Region DE/BR/09 „Spreewald“ anerkannt. Insofern für den Wirtschaftsraum Spreewald keine Daten und Informationen vorliegen, bezieht sich die Fragen auf Informationen aus den jeweiligen Landkreisen (LDS, OSL, SPN).

Ich frage die Landesregierung:
1. Nach den Antworten der Landesregierung auf die GA 6/1150 waren 2005 im Landkreis Dahme-Spreewald insgesamt 79 Betriebe und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz 96 Betriebe im Erwerbsgartenbau erfasst. Wie hat sich der Erwerbsgartenbau (Obst- und Gemüseanbau, Baumschulen) in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße von 1994 – 2014 entwickelt, bitte Anzahl der Betriebe jährlich aufschlüsseln?
2. Welche Betriebsgrößenstruktur weisen die Betriebe des Erwerbsgartenbaus im Wirtschaftsraum Spreewald auf?
3. Welche Informationen liegen der Landesregierung hinsichtlich der Betriebsstruktur vor? Wie viele Gartenbaubetriebe werden im Haupterwerb, wie viele im Nebenerwerb geführt?
4. Wie viele der im Wirtschaftsraum Spreewald ansässigen Gartenbaubetriebe wirtschaften nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus? Wie hat sich der Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Wie hoch ist die gärtnerische Nutzfläche, welche nach ökologischen Kriterien im Wirtschaftsraum Spreewald bewirtschaftet werden?
5. Wie hoch war der Gesamtumsatz der Gartenbaubetriebe in den Jahren 2004 – 2014 in Brandenburg allgemein und im Wirtschaftsraum Spreewald im Speziellen?
6. Wie viel des im Wirtschaftsraum Spreewald erzeugten Obst und Gemüses wird direkt vermarktet, wie viel über den Großhandel abgesetzt?
7. Welche Kulturen wurden seit 2004 hauptsächlich im Hinblick auf Flächenbezug und Ernteertrag im Wirtschaftsraum Spreewald angebaut?
8. Entsprechend der Antwort auf Frage 8 der GA 6/1150 stellen Betriebe mit einer bewirtschafteten Fläche unter 2ha, den größten Anteil der Betriebe in Brandenburg dar.
a. Welche Förderinstrumente stellt das Land Brandenburg zur Verfügung, um Betriebe des Gartenbaus mit einer Betriebsgröße unter 2ha zu fördern?
b. Welche Maßnahmen sind seitens der Landesregierung momentan umgesetzt oder geplant, um den Erwerb von Gartenanbauflächen durch ortsansässige Gartenbaubetriebe zu fördern und etwaige Wettbewerbsnachteile gegenüber nicht ortsansässigen, finanzstarken Unternehmen auszugleichen?
9. Wie hoch war der LEADER Förderungsanteil für den Obst- und Gemüseanbau im Wirtschaftsraum Spreewald von 2007 – 2014 in Bezug auf das jährliche Gesamtförderungsvolumen dieser Region? Welche sozio-ökonomischen Wirkungen konnten im Wirtschaftsraum Spreewald durch die Förderung erreicht werden?
10. Welche Maßnahmen unternimmt die Landesregierung, um die Leistungsfähigkeit des Gartenbaus zu unterstützen und zu steigern? Welche dieser Maßnahmen werden momentan im Wirtschaftsraum Spreewald umgesetzt? Bitte Maßnahmen mit Förderziel, Fördervolumen und gemessenen Wirkungen benennen.
11. Die Förderung des Leguminosenanbaus in Brandenburg wurde eingestellt. Welche Gründe führten zur Einstellung der Förderung auf Seiten der Landesregierung? Ist eine Wiederaufnahme der Förderung geplant?
12. Welche Maßnahmen sind seitens der Landesregierung geplant oder werden momentan umgesetzt, um Gartenbaubetriebe, welche touristische Dienstleistungen erbringen bzw. zukünftig anbieten wollen, zu unterstützen? Gibt es konkrete Maßnahmen, um z.B. Gartenbaubetriebe als Schaubetriebe in ihrem touristischen Potential zu fördern?
13. Wie entwickelten sich die Bodenpachtpreise (je nach Bodengüteklasse) in den letzten 10 Jahren im Wirtschaftsraum Spreewald?
14. Welche Ursachen sind nach Auffassung der Landeregierung maßgeblich verantwortlich für eine Senkung bzw. einen Anstieg der Bodenpreise im Wirtschaftsraum Spreewald? Inwieweit ist der Tourismusausbau für steigende Bodenpachtpreise im Gartenbau mitverantwortlich?
15. Welche Entwicklung prognostiziert die Landesregierung für den Gartenbau im Wirtschaftsraum Spreewald in den nächsten Jahren?