Geschichte und Entwicklung des Sports im Land Brandenburg

(Nr. 3049 – Axel Vogel und Marie Luise von Halem) In der Enquete-Kommission zur „Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“ ist am 22. Februar 2013 ausführlich die Entwicklung des Sportlandes Brandenburg seit 1990 und der Umgang mit dem sportlichen Erbe und den Sportstrukturen der ehemaligen DDR diskutiert worden. Dabei wurde nicht allein die man­gelnde Unterstützung für DDR-Dopingopfer kritisiert, sondern auch die nach wie vor vergleichsweise nied­rige Sportbeteiligung in den neuen Bundesländern thematisiert. Brandenburg stelle, so die Sportwissen­schaftlerin Dr. Jutta Braun, trotz positiver Entwicklungen sogar das „Schlusslicht“ im Bundesvergleich dar. 12,9 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger sind nach einer Erhebung des Landessportbun­des (LSB) von 2013 im Vereinssport organisiert. Auf Bundesebene liegt der Anteil nach Angaben des Deut­schen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei ca. 34 Prozent. Der geringe Organisationsgrad sei nach Ein­schätzung von Prof. Dr. Hans Joachim Teichler auch eine Folge der aus der DDR fortgeführten „Orientie­rung auf den wettkampforientierten Sportartensport“.

Wir fragen die Landesregierung:

1. Worin liegen aus Sicht der Landesregierung die Ursachen für die niedrige Sportbeteiligung in Brandenburg?
2. Bei welchen Zielgruppen sieht die Landesregierung heute die größten Sportbeteiligungsdefizite?
3. Welche Maßnahmen zur Verstärkung der Attraktivität von Vereinsangeboten dieser Zielgruppen werden gegenwärtig durchgeführt? (seit Beginn der Legislaturperiode, zielgruppenspezifische Auflistung bitte nach Jahren)
4. Welche Maßnahmen zur Stärkung des Breitensportes hat die Landesregierung seit Beginn der Legislaturperiode durchgeführt und wie bewertet sie den Breitensport in Brandenburg?
5. Sind zusätzliche Maßnahmen geplant, um diese Potenziale zukünftig verstärkt zu heben?
6. Wie bewertet die Landesregierung die Forderungen nach einer Rente für Dopingopfer der ehemaligen DDR und für die Einrichtung einer entsprechenden Beratungsstelle?
7. Plant die Landesregierung eigene Initiativen, um Beratung und finanzielle Unterstützung für DDR-Dopingopfer bereitzustellen? Wenn nein, warum nicht?
8. Unterstützt die Landesregierung das in der Enquete-Kommission Aufarbeitung angeregte und vom Landessportbund begrüßte Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte des DDR-Sports und seiner Transformation auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg? Wenn ja, in welcher Form?
9. Gibt es von Seiten der Landesregierung weitergehende Überlegungen, die Geschichte des Sports in der DDR auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg aufzuarbeiten und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?