Zum Inhalt springen

EU-Schulobstprogramm in Brandenburg

Kleine Anfrage „EU-Schulobstprogramm in Brandenburg“ herunterladen (PDF, 54 KB)

(Nr. 1010 – Axel Vogel) Mit dem Schulobstprogramm (Start 2009/10) versorgt die EU SchülerInnen im Alter von sechs bis zehn Jahren mit frischem Obst und Gemüse und klärt über gesunde Ernährung auf. Damit sollen Fettleibigkeit und steigende Gesundheitskosten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes bekämpft werden. Derzeit sind in der EU ca. 22 Millionen Kinder übergewichtig, davon 5,1 Millionen fettleibig. Betroffen sind vor allem sozial benachteiligte Kinder.

Das Saarland, NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen-Anhalt nehmen mit Erfolg am Schulobstprogramm teil, während Brandenburg esmit Verweis auf einen zu hohen bürokratischen Aufwand ablehnt.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie bewertet die Landesregierung das Problem der Fettleibigkeit unter der Bevölkerung Brandenburgs und steigender Gesundheitskosten durch Fehlernährung?
2. Aus welchen Gründen nimmt das Land Brandenburg nach wie vor nicht am EU-Schulobstprogramm teil?
3. Wie beurteilt die Landesregierung die angekündigte Überarbeitung des EU-Schulobstprogramms?
4. Welche konkreten Forderungen hierzu hat die Landesregierung der EU wann übermittelt? Was hat die Landesregierung konkret unternommen, um ggf. vorhandene bürokratische Hemmnisse beim EU-Schulobstprogramm zu beseitigen?
5. Hat die Landesregierung die Erfahrungen der durchführenden Bundesländer abgefragt und ausgewertet? Wenn ja, wie beurteilt die Landesregierung diese Erfahrungen? Wenn nein, warum wurden die Erfahrungen der anderen Bundesländer nicht ausgewertet?
6. Hat die Landesregierung zur Umsetzung des EU-Programms verschiedene Szenarien entwickelt (Zielgruppen, Zahl der erreichbaren SchülerInnen, Versorgungsturnus, Erfolgsaussichten für nachhaltige Verhaltensänderungen). Wenn ja, welche?
7. Falls die bereitstehenden Mittel nicht für eine flächendeckende Versorgung der im EU-Programm definierten Zielgruppen ausreicht: Besteht die Möglichkeit, das Schulobstprogramm vorrangig auf Grundschulen in sozialen Brennpunkten zu konzentrieren und dort eine tägliche Versorgung mit Obst sicher zu stellen?
8. Wie beurteilt die Landesregierung das Schulobstprogramm in Eigenregie des Bundeslandes Bremen als Alternative zum EU-Programm? Welche Kosten entstünden Brandenburg für ein derartiges Alternativprogramm?
9. Wie hoch wäre die Förderung durch das EU-Schulobstprogramm in Brandenburg? Welche finanzielle Beteiligung wäre vom Land Brandenburg aufzubringen?
10. Welche konkreten Aktionen und Programme zur Förderung einer gesunden Ernährung von Kindern und Jugendlichen hat die Landesregierung allein und welche gemeinsam mit Pro Agro und dem Landesgartenbauverband seit Dezember 2009 durchgeführt? Wie viele Jugendliche in welchen Altersgruppen wurden über welche Zeiträume im Rahmen dieser Aktionen mit frischem Obst und Gemüse versorgt? Wie viel Mittel wurden dazu eingesetzt?
11. Wie hoch schätzt die Landesregierung den Anteil ein, der bei einer Teilnahme am EU-Schulobstprogramm aus in Brandenburg erzeugtem Obst und Gemüse bzw. verarbeiteter Produkte beigesteuert werden könnte?