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Wildbienenschutz auf landeseigenen Flächen

Kleine Anfrage „Wildbienenschutz auf landeseigenen Flächen“ herunterladen (PDF, 237 KB)

(Nr. 4558 - Benjamin Raschke) Wildbienen sind für das Überleben der Menschen die wichtigste Wildtierart. Sie bestäuben die Pflanzen, wie z.B. Obst und Gemüse und sind auch dann unterwegs, wenn Honigbienen ihre Flüge einstellen. Sie fühlen sich auf den mageren Standorten in Brandenburg besonders wohl, da auf den sandigen Böden eine besonders hohe Vielfalt an Wildblumen gedeihen kann. Es gibt in Deutschland ca. 550 Wildbienenarten, wovon über die Hälfte als bestandsgefährdet gelten. In Brandenburg gab es 383 Arten, von denen 34 Arten ausgestorben sind[1]. 17 Arten gelten als direkt vom Aussterben bedroht und dutzende weitere Arten sind in ihrem Bestand gefährdet. Neben dem allgemeinen Umweltschutz und dem Verzicht auf Pestizide, gibt es noch eine Möglichkeit, den Artenschutz für Wildbienen zu verbessern: Grünflächen. Wildbienen sind unmittelbar von den Wildpflanzen abhängig. Manche Arten sind so stark spezialisiert, dass sie nur eine einzelne Pflanzenart besuchen. Verschwindet diese Pflanze aus einem Gebiet, wird die jeweilige Wildbienenart ebenfalls ausgelöscht. Grünflächen werden zumeist häufig gemäht, um eine nicht blühende grüne Fläche zu schaffen. Mäht man solche Flächen nur noch einmal im Jahr (nach dem 1. September), entsteht eine Wildblumenwiese, die Nahrungshabitat und Lebensraum für Wildbienen und viele andere Insekten, wie Schmetterlinge und Käfer, bietet. Das Einbringen von Wildblumensaatgut ist nicht notwendig, weil die Aussaat von der Natur selbst erledigt wird (z.B. durch Säugetiere, Vögel und Wind). Man spart durch die jährlich einmalige Mahd zudem Kosten ein.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele Rasen- bzw. Wiesenflächen, unbeachtet des Straßenbegleitgrüns, müssen vom Land gepflegt werden?

2. Wie groß sind diese Flächen? Bitte auflisten.

3. Wie oft werden die Grünflächen gemäht?

4. Was geschieht mit dem Mähgut?

5. Welche Standards kommen für die Rasenmäher zur Anwendung?

6. Mit welcher Kostenersparnis kann gerechnet werden, wenn nur noch einmal jährlich gemäht wird? (Weniger Treibstoff, Wartung o. ä.)


[1] Rote Liste Wildbienen:https://mlul.brandenburg.de/media_fast/4055/bienen.pdf