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Landwirtschaft im Angesicht der Klimakrise - Hilfen und Leistungen

Kleine Anfrage „Landwirtschaft im Angesicht der Klimakrise - Hilfen und Leistungen“ herunterladen (PDF, 181 KB)

(Nr. 4715 - Benjamin Raschke) Der trockene Sommer 2018 führte zu immensen Schäden in der Brandenburger Landwirtschaft. Insgesamt 778 Anträge auf Unterstützung mit einem Gesamtvolumen von 93,8 Mio. € reichten hiesige Landwirte bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg ein, davon wurden bis Mai dieses Jahres 724 bewilligt. Das Land Brandenburg erhält für den Ausgleich landwirtschaftlicher Schäden infolge der Trockenheit 2018 insgesamt 36 Mio. € aus dem Bundeshaushalt und stellt 36 Mio. € aus Landesmitteln für Entschädigungen zur Verfügung. Die Landwirtschaft kann wichtige Ökosystem-Dienstleistungen erbringen, also einen Beitrag zum Erhalt natürlicher Ressourcen liefern und diese auch für künftige Generationen sichern. Die landwirtschaftlichen Ökosystem-Dienstleistungen umfassen u. a. die Versorgung mit Nahrungsmitteln, eine gesicherte Wasserbereitstellung, den Erhalt der Wasserqualität, sowohl den Schutz als auch die Bereitstellung von Lebensräumen, den Erhalt der Artenvielfalt sowie den Boden- und Grundwasserschutz. Der ökologische Landbau ist im Schnitt mit einer diversen Anbaustruktur und bodenverbessernden Maßnahmen im Umgang mit stark schwankenden Niederschlagsmengen deutlich besser aufgestellt[1]. So wird bspw. durch diese Bewirtschaftungsform die Bodenfruchtbarkeit und -stabilität erhöht, Extremereignisse so abgemildert und die Bodenerosion minimiert. In Brandenburg werden aktuell rund 12% der Ackerfläche ökologisch bewirtschaftet.

Ich frage die Landesregierung:

Zahlungen für witterungsbedingte Ernteschäden und zur Klimaanpassung:

1. Wie viele Mittel wurden jährlich von 2014 - 2018 für witterungsbedingte Ernteschäden vom Land an landwirtschaftliche Unternehmen ausgezahlt?

2. Wie viele Mittel wurden jährlich von 2014 - 2018 für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vom Land an landwirtschaftliche Unternehmen bereitgestellt und ausgezahlt? Bitte listen Sie hier die Haushaltstitel auf.

3. Wie hoch waren die durchschnittlichen jährlichen Ertragsausfälle durch Witterungsereignisse wie Hagel, Dürre oder Starkregen in den letzten 10 Jahren in Brandenburg?

Dürrehilfen:

4. Wie viele der insgesamt 778 Anträge auf Dürrehilfe bedingt durch die Dürre in 2018 wurden letztlich bewilligt und ausgezahlt, wie viele abgelehnt?

5. Wie viele dieser Anträge auf Dürrehilfen wurden von konventionell wirtschaftenden, ökologisch wirtschaftenden und anders wirtschaftenden Landwirt*innen bzw. Betrieben gestellt? Bitte geben sie sowohl die absoluten Zahlen als auch die prozentuale Verteilung an.

6. Was waren die Gründe der Ablehnung von Anträgen auf Dürrehilfen? Wie verteilten sich die Ablehnungen auf die Bewirtschaftungsformen (konventionell, ökologisch, andere)? Bitte geben sie sowohl die absoluten Zahlen als auch die prozentuale Verteilung an.

7. Wie viele Mittel wurden jeweils an konventionell wirtschaftende, ökologisch wirtschaftende und anders wirtschaftende Landwirt*innen bzw. Betriebe gezahlt? Bitte geben sie sowohl jeweils die absoluten Zahlen und die Gesamtsumme als auch die prozentuale Verteilung an.


[1] Sanders J, Hess J (eds) (2019). Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Thünen Rep 65, DOI:10.3220/REP1547040572000;