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Evaluierung der Konzeption zur Entwicklung von Alleen an Bundes- und Landesstraße in Brandenburg

Kleine Anfrage „Evaluierung der Konzeption zur Entwicklung von Alleen an Bundes- und Landesstraße in Brandenburg“ herunterladen (PDF, 217 KB)

(Benjamin Raschke - Nr. 4228) Die Landesregierung hat 2007 eine Alleenkonzeption verabschiedet. Diese sieht vor, jährlich 5000 Bäume (30 km) zu pflanzen. Im Jahr 2017 wurden 6007 Bäume gefällt und nur 3089 Bäume gepflanzt. Somit wurde das Ziel der Konzeption das achte Jahr in Folge verfehlt. Zudem gibt es fachliche Kritik an der Konzeption selbst, insbesondere fehle die Berücksichtigung der ZTV Baumpflege, des anerkannten Standard-Regelwerks für alle Leistungen in der Baumpflege. Daher scheint es angebracht, die Alleenkonzeption, unter Einbeziehung von Umweltverbänden, zu evaluieren.

Ich frage die Landesregierung:

Flächen

1. Um mehr Flächen für Alleenpflanzungen bereitzustellen, wurde 2017 durch das Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium eine EU Greening Förderrichtlinie ins Leben gerufen. Wie viele km Alleebäume wurden innerhalb der Greening Förderrichtlinie bisher nachgepflanzt (bitte nach Jahren und Landkreisen auflisten)?

2. Wo ist der Abstand geregelt, in dem Alleebäume gepflanzt werden und wie ist die Umsetzung in der Praxis?

3. Wie viele Straßenkilometer kommen zur Bepflanzung von einseitigen Baumreihen oh-ne und mit Greening in Frage?

4. Wie viele Alleenkilometer kommen in Waldlagen vor und würden sich zum Bepflanzen ohne und mit Greeningmaßnahmen eignen?

5. Wie oft wurden seit 2007 Leitplanken eingesetzt, um den Fahrbahnabstand geringer als 4,50 m zu halten und wie viele Alleenkilometer konnten so ohne Greening bepflanzt werden?

Finanzierung

6. Aus welchen Mitteln können Nach-und Neupflanzungen finanziert werden?

7. In welcher Höhe wurden in den letzten fünf Jahren jeweils finanzielle Mittel bereitgestellt und reichen diese aus, um die geplanten 30 km Alleenpflanzungen pro Jahr durchzuführen?

8. Wie positioniert sich die Landesregierung zur Einführung eines Alleenschutzfonds in Brandenburg?

9. Was geschieht mit dem Holz gefällter Alleebäume? Welche Erlöse konnten mit dem Holz seit 2010 generiert werden und wo werden diese Gelder eingesetzt?

10. Werden bei der Pflanzung nur heimische Baumarten verwendet? Falls nein, aus welchen Gründen geschieht dies und wann werden welche Arten verwendet?

Prävention von Baumschäden / Verkehrssicherheit

11. Welche ökologischen Alternativen zum Salzstreuen gibt es?

12. Die Stadt Kopenhagen setzt seit Jahren Kaliumformiatein, was sich dadurch aus-zeichnet, keine Auswirkungen auf das angrenzende Straßengrün zu haben. Wie steht die Landesregierung zu der Möglichkeit, von Tausalz auf Kaliumformiat umzusteigen?

13. Werden die Straßen im Winterdienst auch intensiv mechanisch beräumt (Schwarz-räumen)? Falls nein, warum nicht?

14. Über welche Qualifizierung verfügen die Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung und der Straßenmeistereien, um die Pflegemaßnahmen an den Bäumen durchzuführen?

15. Wann werden Leitschutzplanken an Alleen gebaut undsind diese Kriterien derzeit erfüllt?

16. Rehe werden besonders von frisch gemähten Flächen unterhalb der Baumkronen angezogen, um dort zu äsen. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, käme eine seltenere Mahd am Fahrbahnrand in Frage. Zudem würden die dadurchentstehenden Blumenwiesen einen immensen Teil zum Artenschutz für Wildbienen, Schmetterlinge und weiteren Insekten beitragen sowie die Kosten für die Mahd sinken. Wann und wie oft werden die Flächen gemäht und wo ist dies geregelt?

17. In welcher Höhe könnten Kosten eingespart werden, wenn man die Anzahl der Mahden auf zweimal jährlich verringert?

18. Ist die ZTV Baumpflege aktuell Bestandteil aller Ausschreibungen in der Baumpflege an Alleebäumen an Landesstraßen?

19. Welche Konzepte und Kapazitäten hat die Landesregierung, um in Dürrejahren Alleebäume zu wässern, um sie vor dem Vertrocknen zu bewahren?

20. Hält die Landesregierung es für sinnvoll, die Fertigstellungspflege nach einer Pflanzung von drei auf fünf Jahre zu verlängern?

>> Unsere Kleine Anfrage und die Antwort der Landesregierung als pdf-Datei