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Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft in Brandenburg

Große Anfrage „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft in Brandenburg“ herunterladen (PDF, 443 KB)

(Nr. 33) Die wirtschaftliche Basis einer verlässlichen, regionalen Landwirtschaft ist durch den Klimawandel gefährdet. Die Landwirtschaft benötigt deshalb sowohl bei der Anpassung an den Klimawandel, als auch bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft die Unterstützung des Landes. Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat im Auftrag der Landesregierung einen Basisbericht für ein zukünftiges Klimawandelmonitoring[1] erstellt. Eine regelmäßige und genaue statistische Erfassung des Klimawandels wird wertvollen Beitrag zur Steuerung und Reduzierung der THG-Emissionen aus der Landwirtschaft leisten.

Die Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg[2], in der die klimapolitischen Ziele des Landes abgesteckt sind, behandelt ausschließlich energiebedingte Emissionen. Die Klimagasinventur des Landes Brandenburg von 2014[3] konzentriert sich ebenfalls auf die energiebedingten Treibhausgasemissionen. Dort finden sich jedoch auch Angaben zu den Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft. Sie werden für das Jahr 2014 auf
1,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente geschätzt. Dort heißt es auch „Bei den nicht energiebedingten Treibhausgasen, die hauptsächlich bei Industrieprozessen (CO2[4], N2O[5], fluorierte Gase), in der Landwirtschaft (CH4[6], N2O) und in der Abfallwirtschaft (CO2, CH4, N2O) auftreten, fehlt es teilweise an belastbaren landesspezifischen Daten, so dass trotz laufender Ergänzungen eine Vollständigkeit nicht gegeben sei. Detaillierte Untersuchungen an Einzelobjekten offenbaren jedoch, dass für die CH4-Emissionen im Land die landwirtschaftliche Tierproduktion und für die N2O-Emissionen die landwirtschaftlichen Böden als die maßgeblichen Quellen anzusehen sind“. Seit 2014 wurde die Klimagasinventur nicht mehr aktualisiert.

Im Basisbericht zum Klimawandelmonitoring des LfU heißt es „Die Landwirtschaft ist am stärksten von den Witterungsbedingungen und damit auch von den langfristigen Veränderungen des Klimas betroffen.“ Die mit dem Bericht zu Tage tretenden Defizite bei der Beobachtung der natürlichen Indikatoren für die Klimaveränderung, sowie bei der Erfassung und Steuerung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind Anlass für diese Große Anfrage (Indikatoren in den Fragen nehmen Bezug auf den Basisbericht Klimawandelmonitoring). Naturgemäß werden nicht für alle Treibhausgasemissionen Zahlen aus Brandenburg vorliegen. Das darf aus Sicht der Fragesteller jedoch nicht dazu führen, dass die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft ignoriert werden. Die Landesregierung wird deshalb aufgefordert, alle - für die Beantwortung der Fragen notwendigen - fehlenden landesspezifischen Zahlen mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse oder durch Zahlen bzw. Schätzungen der Bundesebene zu ergänzen.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft stellt dazu fest(https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/schwerpunkte/dateien/emission_von_treibhausgasen_in_der_landwirtschaft.pdf): „Die wesentlichen durch Landwirtschaft emittierten Treibhausgase sind Kohlendioxid, Lachgas (jeweils ca. 40 % der durch Landwirtschaft emittierten CO2-Äq.*) und Methan (ca. 20 %). Insgesamt machen diese Emissionen etwa 13 % aller Treibhausgasemissionen in Deutschland aus, wenn die notwendigen Vorleistungen aus der Her- und Bereitstellung von Betriebsmitteln wie Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel, Strom, Treibstoff usw. einbezogen werden. Nicht enthalten sind Emissionen, die beim Anbau und Transport importierter Futtermittel entstehen. Die Methan- und Lachgas-Emissionen der Landwirtschaft in Deutschland entsprechen jeweils etwa der Hälfte der gesamten Methan- und Lachgas-Emissionen, bei CO2 liegt dieser Anteil bei rund 5 %.“ Als Quellen der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft nennt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft neben den Vorleistungen aus anderen Wirtschaftsleistungen
(15 %), Rinderhaltung (17 %), Ackerbau auf Moorböden (15 %), Sonstiges mit Geflügelhaltung (12 %), Entwässerung von Grünlandstandorten (12 %), Ausbringen von Mineraldünger (8 %), Auswaschung (7 %), Energieeinsatz (5 %), Wirtschaftsdüngereinsatz (4 %), Landnutzungsänderung (3 %) und Schweinehaltung (2 %). Für Brandenburg liegen solche Daten dem Antragsteller nicht vor.

A. Statistische Grundlagendaten

Das Statistische Landesamt stellt eine Vielzahl von Daten zur Landwirtschaft zur Verfügung. Für eine verwertbare Darstellung dieser Anfrage ist es jedoch wichtig die aktuellsten Daten zu erfragen, um Entwicklungen bewerten zu können.

1. Wie hat sich der Bestand an landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN) in den letzten
10 Jahren entwickelt?

2. Welchen Anteil an der LN haben der Ackerbau, die Grünlandwirtschaft und sonstige Flächen und wie haben sich die jeweiligen Anteile in den letzten 10 Jahren entwickelt?

3. Wie viele Ackerflächen wurden in den letzten 10 Jahren aus anderer Nutzung - insbesondere Grünland - neu erschlossen?

4. Wie viele landwirtschaftliche Flächen (gesondert nach Ackerland und Grünland) wurden in den letzten 10 Jahren auf Grund von Naturschutzauflagen extensiviert oder aus der Nutzung genommen?

5. Wie viele landwirtschaftliche Flächen gingen in den letzten 10 Jahren durch Besiedlung, Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr verloren (absolut und relativ)?

6. Wie bewertet die Landesregierung diese Entwicklung mit Blick auf den Klimaschutz?

7. Wie hat sich der Bestand an Nutztieren in den letzten 10 Jahren entwickelt (bitte getrennt nach (Rindern, Schweinen, Schafen, Geflügel und sonstigen auflisten, wenn möglich nach Landkreisen)

8. Wie bewertet die Landesregierung diese Entwicklung mit Blick auf den Klimaschutz?

9. Wie hat sich der Tierbesatz pro ha LN in den letzten 10 Jahren entwickelt? (in Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar (ha), wenn möglich nach Landkreisen)

B. Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) in der Landwirtschaft in Brandenburg

Die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen wurden 2014 auf 1,9 Mio. t geschätzt[7]. Die regionalen Besonderheiten einer Landschaft haben einen unmittelbaren Einfluss darauf, wie eine nachhaltige Landwirtschaft betrieben werden kann und welchen Aufwand es erfordert, intensive Landwirtschaft zu betreiben.

10. Warum sind Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft bisher nicht Bestandteil der Energiestrategie des Landes Brandenburg? Ist geplant, diese zukünftig mit aufzunehmen?

11. Wie setzten sich die in der Klimagasinventur des Landes Brandenburg geschätzten 1,9 Mio. t Treibhausgase aus der Landwirtschaft zusammen? Welchen Anteil hatten CO2-, N2O-, CH4-Emissionen und welches sind aktuell die wesentlichen landwirtschaftlichen Emissionsquellen?

12. Wie haben sich die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in den vergange-nen zwanzig Jahren entwickelt?

13. Welchen Anteil an den Treibhausgasemissionen des Landes Brandenburg hat die Landwirtschaft?

Tierhaltung

14. Wie hoch sind die jeweiligen jährlichen THG-Emissionen aus der Haltung der in Frage 6 genannten Tierarten (pro Tier und für den gesamten Brandenburger Tierbestand und worauf sind die Emissionen zurückzuführen?

15. Welcher Tierbestand in der Brandenburger Landwirtschaft kann nach Ansicht der Landesregierung auch unter Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten nachhaltig bewirtschaftet werden (ohne den Import von Futter- und Lebensmitteln)?

16. Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Landesregierung geeignet, um die Treibhaus-emissionen aus der Tierhaltung zu reduzieren?

17. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um Landwirte dabei zu unter-stützen, die THG-Emissionen aus der Viehhaltung zu reduzieren (absolut und relativ, bitte vollständig auflisten)?

Düngung

18. Welche Mengen an Wirtschaftsdünger und Mineraldünger werden pro Jahr auf der LN in Brandenburg ausgebracht (bitte getrennt auflisten, mit Angabe der Entwicklungs-tendenz)?

19. Wie hoch schätzt die Landesregierung die jährlichen Treibhausgasemissionen im Land aus der landwirtschaftlichen Ausbringung von a) Mineraldünger und b) Wirtschafts-dünger?

20. Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Landesregierung geeignet, die Treibhaus-gasemissionen im Bereich der landwirtschaftlichen Düngung zu reduzieren? Wie fördert die Landesregierung diese?

21. Welche THG-Einsparungen können aus Sicht der Landesregierung mit Umstellung der Düngung und Verbesserung der Düngemittellagerung mittelfristig erzielt werden oder sind bereits erzielt worden?

22. Welcher Anteil des Wirtschaftsdüngers wird in Biogasanlagen vorbehandelt und welche Reduktion der THG-Emissionen resultiert daraus?

Moore/ Landnutzungsveränderung

23. Wie viel der LN befindet sich auf ehemaligen Moorflächen oder anmoorigen Flächen (bitte relativ und absolut angeben)

24. Auf wie vielen der ehemaligen Moorflächen bzw. anmoorigen Flächen wird Ackerbau betrieben (bitte relativ und absolut angeben)?

25. Wie hoch schätzt die Landesregierung in Brandenburg die jährlichen Treibhaus-gasemissionen aus der landwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden und worauf sind diese zurückzuführen?

26. Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Landesregierung geeignet, um zu verhindern, dass die Treibhausgasemissionen auf landwirtschaftlich genutzten Moorflächen durch den Klimawandel ansteigen (wie der Indikator B1 vermuten lässt) und wie fördert die Landesregierung eine klimaschonende Extensivierung der Flächen?

27. Weshalb wurde der Moorschutz als Ziel aus dem operationellen Programm des EFRE gestrichen, obwohl die Vorgabe der EU besteht mindestens 20 % der Mittel für die CO2-Minderung einzusetzen?

28. Welcher Anteil der landwirtschaftlichen Flächen (Ackerland bzw. Grünland) wird dauerhaft entwässert (bitte relativ und absolut angeben)?

29. Wie hoch schätzt die Landesregierung die jährlichen Treibhausgasemissionen, die aus der Entwässerung von Acker- bzw. Grünlandflächen resultieren?

30. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um die Treibhausgasemissionen durch Entwässerung zu reduzieren und wie fördert sie diese?

31. Welche THG-Einsparungen können durch Wiedervernässung erzielt werden oder sind bereits erzielt worden (bitte je ha und insgesamt angeben)?

32. Wie hoch schätzt die Landesregierung die jährlichen Treibhausgasemissionen, die aus Landnutzungsänderungen im landwirtschaftlichen Bereich resultieren? Worauf sind diese zurückzuführen?

33. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um die Treibhaus-gasemissionen durch Landnutzungsänderungen zu reduzieren?

34. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um Landwirte dabei zu unter-stützen, die THG-Emissionen aus Landnutzungsänderungen, Bodenbearbeitung und Bodennutzung zu reduzieren (absolut und relativ)?

Pestizideinsatz/ Biolandwirtschaft

35. Wie hat sich der Einsatz der verschiedenen Pestizide in den letzten 10 Jahren entwickelt und welchen Einfluss auf die THG-Emissionen der Landwirtschaft hat dieser?

36. Welche Vor- oder Nachteile sieht die Landesregierung bei der Bio-Landwirtschaft gegenüber der konventionellen Landwirtschaft in Bezug auf die THG-Emissionen?

37. Bis wann soll die landwirtschaftliche Fläche, auf der ökologischer Landbau betrieben wird auf die Zielgröße der Landesregierung von 20% Flächenanteil (2016: 137.600 ha/ 10,5%, Wachstumsrate: 0,12%) erhöht werden?

C. Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) im Umfeld der Land- und Forstwirtschaft in Brandenburg

Die Landwirtschaft verursacht auch indirekte THG-Emissionen in vor- und nachgelagerten Prozessen. Treibhausgasemissionen, die in der Vergangenheit direkt bei Produzenten anfielen (z. B. bei der Düngung oder der Schlachtung), können in der arbeitsteiligen Landwirtschaft in vor- oder nachgelagerte Prozesse verschoben worden sein (z. B. Düngemittelproduktion oder Schlachthof). Für eine nachhaltige Landwirtschaft müssen somit Lösungen für die gesamte Prozesskette gefunden werden (z. B. Futtermittelerzeugung auf abgeholzten Regenwaldflächen, Pestizidherstellung in der Chemiefabrik). Eine Datenerhebung ist somit auch für diese Bereiche notwendig, um den Einfluss der Landwirtschaft auf die Klimaerwärmung zu reduzieren.

38. Liegen der Landesregierung wissenschaftliche Erkenntnisse vor, welche THG-Emissionen vom Einsatz landwirtschaftlicher Fahrzeuge und deren Kraftstoffverbrauch ausgehen (wenn ja, welche? Wenn nein, bis wann soll diese Wissenslücke geschlossen werden)?

39. Wie viele Trocknungsanlagen für landwirtschaftliche Produkte mit einer Anschluss-leistung >5 kW stehen in Brandenburg und wie hoch ist der Stromverbrauch dieser Anlagen pro Jahr (Falls keine Daten vorliegen, bitte Hochrechnung aus typischer Nutzungsdauer und installierter Leistung erstellen)?

40. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen der Landesregierung zur Entwicklung der durchschnittlichen Länge der Transportwege bei der Herstellung von landwirtschaftlichen Produkten in den letzten 10 Jahren vor und wie bewertet die Landesregierung diese Entwicklung?

41. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen der Landesregierung über den CO2-Ausstoß aus dem durchschnittlichen Transportweg für Hühner, Schweine, Rinder und Schafe von der Zucht zur Mast und von der Mast zur Schlachtung pro GVE vor und welche Treibhausgasemissionen errechnen sich daraus landesweit pro Jahr durch den Transport von Nutztieren?

42. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um die Treibhaus-gasemissionen aus Tiertransporten zu reduzieren?

43. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen der Landesregierung zum CO2-Ausstoß aus dem durchschnittlichen Transportweg von Feldfrüchten vom Erzeugerbetrieb zur (ersten) Weiterverarbeitung pro Tonne und welche jährlichen THG-Emissionen lassen sich daraus dem Transport von Feldfrüchten zuordnen?

44. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um die THG-Emissionen aus Transporten von Feldfrüchten zu reduzieren?

45. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um Landwirte dabei zu unterstützen die Treibhausgasemissionen aus landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Maschinen und Transporten zu reduzieren (absolut und relativ)?

46. Wie viel investierten Brandenburger Landwirte in den letzten 10 Jahren in erneuerbare Energien?

47. Wie viele THG-Emissionen spart die Landwirtschaft durch den Betrieb eigener erneuerbarer Energien Anlagen jährlich ein?

48. Wie viele Flächen in der Brandenburger Landwirtschaft werden zum Erzeugen von Energie eingesetzt (Biomasse, Biotreibstoffe, Biogas, Kurzumtriebsplantagen, Wind-energie und Freiflächen Solarenergie)?

49. Wie viele Flächen in der Brandenburger Forstwirtschaft werden zum Erzeugen von Energie eingesetzt (Biomasse, Biotreibstoffe, Biogas, Holz, Windenergie)?

50. Wie viel Fläche in Treibhäusern für landwirtschaftliche und gartenbauliche Nutzung gibt es in Brandenburg?

51. Wie viele dieser Treibhäuser (Flächenanteil) können bei Bedarf mit fossilen Brennstoffen beheizt werden und welchen jährlichen Energieeinsatz erfordert dies?

52. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um den fossilen Energieverbrauch von Treibhäusern zu reduzieren?

53. Auf wie viel Fläche und für welche Feldfrüchte gibt es beheizbare Äcker? (bitte Flächen nach Landkreisen aufgeschlüsselt angeben)

54. Wenn es beheizbare Ackerflächen gibt: Aus welchen Wärmequellen werden diese beheizt?

55. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um Landwirte dabei zu unter-stützen, die THG-Emissionen aus der Wärmebereitstellung zu reduzieren (absolut und relativ)?

D. Vorbereitung und Stärkung der Landwirtschaft in Brandenburg zur Bewältigung der mit dem Klimawandel verbundenen Veränderungen der Produktionsbedingungen

Das Klima in Brandenburg verändert sich. Die Landwirte sind von der Klimaveränderung unmittelbar betroffen. Zunehmende Starkregenereignisse und ungewöhnlich trockene Frühjahrs- und Sommermonate bescheren den Landwirten deutliche Ertragseinbußen und können die Erosion beschleunigen. Die Klimaerwärmung erfordert die Umstellung jahrhunderteralter Bewirtschaftungstraditionen und ist teils mit erheblichen Investitionen verbunden.

56. Welche Auswirkungen hat die gegenüber dem Zeitraum von 1961-1990 um eine Woche verlängerte Vegetationsperiode (Indikator Ü1) für die Erträge der Landwirt-schaft und welche Entwicklung ist in den kommenden 10 Jahren zu erwarten?

Bewässerung

57. Wie hat sich das Ausmaß der durch Beregnungsanlagen oder Tröpfchenbewässerung bewässerten landwirtschaftlichen Flächen in Brandenburg in den letzten 20 Jahren entwickelt (Fläche und Menge)?

58. Wie viel der landwirtschaftlichen Fläche in Brandenburg wird mindestens einmal jährlich mittels Beregnungsanlage oder Tröpfchenbewässerung bewässert und welcher Wasserbedarf resultiert daraus?

59. Wie viel der landwirtschaftlichen Fläche in Brandenburg wird in den Sommermonaten regelmäßig mittels Beregnungsanlagen oder Tröpfchenbewässerung bewässert und welcher Wasserbedarf resultiert daraus?

60. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um Landwirte dabei zu unter-stützen, die Bewässerungseffizienz zu verbessern und welches Einsparpotential kann dadurch erschlossen werden?

61. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um das Wassermanagement so zu verbessern, dass eine nicht nachhaltige Nutzung von Grund- und Oberflächenwasser (die sich z. B. im sommerlichen Trockenfallen von Fließen und Seen oder in Grund-wasserabsenkungen äußert) durch die Landwirtschaft (und andere Nutzer) verhindert wird?

62. Welche zukünftige klimawandelbedingte Entwicklung erwartet die Landesregierung in Bezug die Grundwasserneubildung (Indikator W3) und den Grundwasserzustand (Indikator W4)und welche Folgen ergeben sich hieraus für die Landwirtschaft?

Bodenerosion

63. Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Landesregierung geeignet, um Überflutungen von landwirtschaftlichen Flächen durch Starkregenereignisse zu minimieren (Insbesondere in Bezug auf verdichtete und degradierte Böden)?

64. Wie werden Landwirte dabei unterstützt, Verlusten durch vermehrt auftretenden Starkregen vorzubeugen?

65. Wie werden Landwirte dabei unterstützt, die Bodenerosion durch Wind und Wasser zu verringern (insbesondere durch Verzicht auf Maisanbau - Indikator B3)?

66. Wie werden Landwirte dabei unterstützt, Bodenverbesserungen durchzuführen, um den Einsatz von Mineraldünger dauerhaft reduzieren zu können und die CO2-Speicherfähigkeit des Bodens zu verbessern?

Schädlingsbefall

67. Welche klimawandelbedingten Änderungen beobachtet die Landesregierung in Bezug auf Pflanzenschädlinge in der Landwirtschaft und welche Entwicklung erwartet sie für die Zukunft (Indikator LW3)?

68. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um diesen Entwick-lungen nachhaltig zu begegnen?

69. Wie werden Landwirte dabei unterstützt, auf biologischen Pflanzenschutz umzu-steigen?

Anpassung an den Klimawandel

70. Welchen Beitrag kann eine hohe Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber Klimaver-änderungen leisten?

71. Welche Maßnahmen sieht die Landesregierung als geeignet an, um klimabedingten Problemen bei der Tierhaltung zu begegnen und wie fördert sie diese?

72. Welche Forschungseinrichtungen und Institutionen in Brandenburg beschäftigen sich mit landwirtschaftlichen Fragen und dem Klimawandel? Welche aktuellen Forschungs-projekte sind der Landesregierung bekannt?

73. Welche Forschungseinrichtungen und Projekte unterstützt die Landesregierung und auf welchem Wege wird die Weitergabe von Forschungswissen an die Brandenburger Landwirte sichergestellt?

74. Welchen Stellenwert hat der Erhalt genetischer Ressourcen, die Züchtung und der Anbau von klimawandelgerechten (z. B. starkregen- oder trockenheitsresistenter) Nutzpflanzen für die Landesregierung und wie unterstützt sie deren Verfügbarkeit für die Landwirtschaft?

75. Welche Beratungsmöglichkeiten existieren derzeit in Brandenburg für Landwirte in Bezug auf klimawandelbedingte Fragestellungen, durch wen werden diese durch-geführt und wie unterstützt die Landesregierung diese?


[1] https://lfu.brandenburg.de/media_fast/4055/fb_154.pdf

[2] https://mwe.brandenburg.de/media/bb1.a.3814.de/Energiestrategie2030_2012.pdf

[3] https://lfu.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/klimagas_2014.pdf

[4] Die Abkürzung CO2 steht für Kohlendioxid.

[5] Die Abkürzung N2O steht für Distickstoffmonoxid, auch Lachgas genannt.

[6] Die Abkürzung CH4 steht für Methan.

[7] https://lfu.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/klimagas_2014.pdf