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Prekäre Beschäftigung von Lehrbeauftragten – Rot-Rot hat hier die Augen verschlossen

(Nr. 19) Die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MARIE LUISE VON HALEM hat die Landesregierung anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages der Lehrbeauftragten aufgefordert, sich umgehend für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lehrbeauftragten einzusetzen. „Mangels auskömmlicher Finanzausstattung der brandenburgischen Universitäten dienen Lehrbeauftragte heute vielfach als schlecht bezahlte Lückenbüßer, ohne die jedoch der Lehrauftrag der Hochschulen mittlerweile gar nicht mehr umzusetzen wäre.“

„Die rot-rote Landesregierung hat vor diesem Problem bislang die Augen verschlossen“, sagte MARIE LUISE VON HALEM. „Zwar hat sie bei der Novellierung des Hochschulgesetzes Anfang des Jahres immerhin Mindestvertragslaufzeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter eingeführt, die prekäre Situation vieler Lehrbeauftragter hingegen aber noch verschärft.“

MARIE LUISE VON HALEM verwies darauf, dass die Funktion des Lehrbeauftragten eigentlich vorsehe, dass Fachleute aus der Praxis in einem freiberuflichen Arbeitsverhältnis mit den Hochschulen den Praxisbezug der Lehre verbessern. „Inzwischen ist Lehrbeauftragter jedoch häufig ein anderes Wort für ein prekäres Beschäftigungsverhältnis einer wissenschaftlichen Nachwuchskraft, die Daueraufgaben in der Lehre übernimmt.“ Dies sei abzulehnen. Es müssten ausreichend reguläre Angestelltenverhältnisse in der Lehre geschaffen und die Universitäten mit einem angemessenen Etat ausgestattet werden, um diese zu finanzieren.

„Die im Koalitionsvertrag verankerte Anhebung der Grundfinanzierung der Brandenburger Hochschulen um 25 Millionen in fünf Jahren reicht aber bei weitem nicht aus, um den Lehrbeauftragten eine Perspektive auf Verbesserung ihrer Arbeitssituation zu schaffen“, sagte MARIE LUISE VON HALEM. Sie verwies darauf, dass die von der Landesregierung eingesetzte Hochschulstrukturkommission unter dem Ex-Wissenschaftsstaatssekretär Friedrich Buttler 2012 jährliche Mehrausgaben von 23 Millionen Euro für die Hochschulen empfohlen hatte, der Präsident der Universität Potsdam Oliver Günther sogar 50 Millionen.