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Antibiotikaeinsatz: Von wegen harmlos

(Nr. 126) Zu Vorwürfen des Landesbauernverbandes, der Antibiotikaeinsatz würde hierzulande in ein schlechtes Licht gerückt, nimmt der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BENJAMIN RASCHKE wie folgt Stellung:

„Der Landesbauernverband versucht eine Entwicklung als harmlos darzustellen, die hoch brisant ist. Bundesweit werden doppelt so viele Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt wie in der Humanmedizin. Dabei hat der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung Anteil an der Bildung antibiotikaresistenter Keime wie beispielsweise des MRSA-Keims und stellt damit ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Auch erfolgt der Antibiotikaeinsatz in den Ställen alles andere als transparent. Erst auf erheblichen politischen Druck hin erklärte sich das Verbraucherschutzministerium im vergangenen Jahr bereit, Brandenburger Zahlen zum Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung vorzulegen. Angaben, aus denen hervorgeht, wie viel Antibiotika in den einzelnen Tierhaltungsanlagen zum Einsatz kommen, sind weiterhin Verschlusssache.

Natürlich muss der Landwirt seine kranken Tiere behandeln. Das Problem besteht jedoch darin, dass in Massentierhaltungsanlagen Tiere auf engstem Raum eingepfercht sind und der Ausbrauch von Krankheiten damit programmiert ist. Statt diese überdimensionierten Anlagen auch noch mit Landesmitteln zu fördern, wie die rot-rote Landesregierung es tut, muss umgeschwenkt werden hin zu tiergerechten Haltungsformen.“