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Nach Vogelsänger-Konzept bleibt von Obstbauversuchsanstalt nur ein Rumpf

Der agrarpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion BENJAMIN RASCHKE hat das lange angekündigte und nun von Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) vorgelegte neue Konzept für die Obstbauversuchsanstalt in Müncheberg kritisiert. „Mit diesem Konzept mag die Obstbauversuchsanstalt die vorhandenen Obstsorten erhalten können, wie hier jedoch Forschung betrieben werden soll, ist unklar. Die Obstbauversuchsanstalt bleibt ein Rumpfinstitut“, sagte er.

„Um das vierseitige Konzept zu erstellen, hat das Ministerium fast ein Jahr gebraucht. Diese Arbeitsweise erstaunt immer wieder. Auch inhaltlich ist die Vorlage dünn geraten. Vier angestellte Mitarbeiter sollen durch einen ehrenamtlichen Verein unterstützt werden. Es findet sich jedoch kein Wort darüber, wie der Minister die wichtige Aufgabe der Klimafolgenforschung beim Obstanbau mit dieser knappen Personalausstattung bewältigen will. Wenn Vogelsänger ausrichten lässt, dass die Obstbauforschung nicht zu den Pflichtaufgaben des Landes zähle, verkennt er die Situation. Vogelsänger muss hier dringend nachlegen.“

In der traditionsreichen Obstbauversuchsanstalt Müncheberg werden für Forschungszwecke seit fast 90 Jahren Obstsorten angebaut – derzeit auf 32 Hektar über 1000 Apfelsorten, etwa 100 Sorten Birnen, 50 Sorten Kirschen und 25 Aprikosensorten. Sie stellen einen wertvollen *Schatz einheimischer Obstsorten dar und sind angesichts der zunehmenden Kommerzialisierung und Globalisierung des Obstanbaus u.a. für die Förderung regional produzierter Lebensmittel von hoher Bedeutung.

(*) Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels nähme der Bedarf an Obstsorten zu, die den veränderten klimatischen Bedingungen standhalten.

Das Konzept des Ministeriums senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.

*Änderungen aufgrund eines inhaltlichen Fehlers.