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Strom aus Erneuerbaren Energien kann bereits heute 94 Prozent des Brandenburger Bedarfs decken – Antwort auf Große Anfrage zur Windenergie liegt vor

(Nr. 90) In Brandenburg kann der Strombedarf rechnerisch bereits heute zu 93,6 Prozent (Stand 2013) aus erneuerbaren Energien abgedeckt werden; der Strom aus Windenergieanlagen hat einen Anteil von 59,9 Prozent. Das sind Ergebnisse der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Wir sind in Brandenburg auf einem guten Weg, unseren Strom komplett aus den Erneuerbaren Energien zu beziehen. Für eine kostengünstige und sichere Energieversorgung ist jetzt die Entwicklung und Einführung von Energiespeichern von zentraler Bedeutung“, sagte die energiepolitische Sprecherin der Fraktion HEIDE SCHINOWSKY. Sie sprach sich für einen weiteren maßvollen Ausbau der Windenergie in Brandenburg aus – wie ihn auch die Energiestrategie 2030 der Landesregierung vorsieht – um perspektivisch die gesamte Region Berlin-Brandenburg mit erneuerbaren Energien versorgen zu können.

Insbesondere bei den Themen Netzausbau, Speicherung und wirtschaftliche Teilhabe der Bevölkerung an der Windenergienutzung gebe es aber noch viel Arbeit. „Brandenburg exportiert beispielsweise inzwischen die Technologie für Hybridkraftwerke nach China, in denen Windstrom in speicherfähigen Wasserstoff umgewandelt wird. Diese Technik sollte auch bei uns stärker zum Einsatz kommen.“

„Die Antwort der Landesregierung zeigt einmal mehr, welchen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag die Windenergie in Brandenburg leistet“, sagte HEIDE SCHINOWSKY. So wurde allein im Jahr 2012 durch die Windenergie eine Bruttowertschöpfung, also ein Gesamtwert von Produkten und Dienstleistungen, von 955,3 Millionen Euro generiert. 6.120 Menschen arbeiten inzwischen (2013) in der Herstellung von Anlagen zur Nutzung der Windenergie, ihrem Betrieb, ihrer Wartung sowie in Vorleistungsindustrien.

Der Landesregierung zufolge sollen in den nächsten Jahren in Brandenburg 249 Kilometer Höchstspannungsleitungstrassen und 1.022 Kilometer 110-Kilovolt-Leitungen gebaut werden. „Nur ein relativ kleiner Anteil davon soll laut aktuellen Planungen als Erdkabel verlegt werden. Dieser Anteil muss deutlich wachsen“, sagte die Abgeordnete. Sie werde sich zudem dafür einsetzen, dass die Brandenburger Bevölkerung wirtschaftlich stärker von der Nutzung der Windenergie profitiert. Die Antwort der Landesregierung listet 9 Beispiele für alternative Beteiligungsmodelle, z. B. Energiegenossenschaften, auf, bei denen dies heute schon funktioniert.

>> Zur Große Anfrage und Antwort der Landesregierung