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Glyphosat - auch in Brandenburger Gewässern?

Benjamin Raschke:

Die Südwestpresse berichtete kürzlich über Glyphosatrückstände in der Donau, deren Wasser auch als Trinkwasser verwendet wird.* Dem Bericht zufolge wurden in der Donau Maximalwerte in Höhe von 70 Nanogramm pro Liter Wasser gemessen. Damit war der Grenzwert für Pestizid-Rückstände in Trinkwasser, der bei 100 Nanogramm pro Liter liegt, fast erreicht. Die Glyphosatrückstände müssen laut Bericht aufwendig herausgefiltert werden, um das der Donau entnommene Flusswasser zu Trinkwasser aufzubereiten. Offen ist, inwieweit das Brandenburger Landesumweltamt Daten zur Glyphosatbelastung der Brandenburger Gewässer, einschließlich deren Belastung mit dem Hauptabbauprodukt AMPA und/oder dem Hilfsmittel Tallowamin, erhebt. Um mehr über die Rückstände von Glyphosat in Brandenburger Gewässern zu erfahren, frage ich die Landesregierung: Welche Brandenburger Gewässer wurden in den Jahren 2011 bis 2015 auf das Pestizid Glyphosat, sein Hauptabbauprodukt AMPA und/oder das Hilfsmittel Tallowamin mit welchen Ergebnissen getestet?

* http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Spuren-des-Pflanzengifts-Glyphosat-im-Flusswasser-entdeckt;art1222894,3850953

Antwort der Landesregierung

Zu diesem Sachverhalt liegt bereits eine Kleine Anfrage vom 27. Mai von Ihnen mit detaillierten Einzelfragen, unter anderem zu Glyphosat-Rückständen in Brandenburger Grund- und Oberflächengewässern, vor. Die Beantwortung befindet sich zurzeit in der Bearbeitung durch die Landesregierung. Insofern möchte ich heute auf die noch folgende zusammenfassende Beantwortung der Kleinen Anfrage verweisen.

Im Bereich der Grundwasseranalysen wurden insgesamt 1.313 Proben auf Glyphosat und AMPA analysiert. Hinsichtlich Glyphosat wurde bei 20 Proben eine Überschreitung des Schwellenwertes laut Grundwasserverordnung festgestellt. In 178 Proben konnte AMPA nachgewiesen werden. Für den Parameter AMPA existiert kein gesetzlicher Schwellen- bzw. Grenzwert und gesundheitlicher Orientierungswert.

In vier von sieben untersuchten Oberflächengewässern wurde Glyphosat als kontinuierliche Belastung festgestellt. Dies betrifft die Havel südlich von Berlin, den Havelländischen Großen Hauptkanal, das Altzeschdorfer Mühlenfließ und den Welsengraben. Die Glysphosatbefunde wiesen Konzentrationen ab der Bestimmungsgrenze (<0,05 μg/l) bis 7,33 μg/l auf.

Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Vogelsänger