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Nitratbelastung des Brandenburger Grundwassers

Benjamin Raschke:

Der aktuelle Nitratbericht der Bundesregierung hat ergeben, dass bei 26 Prozent der Grundwassermessstellen in Brandenburg der Grenzwert der Trinkwasserverordnung in Höhe von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschritten wird. Erhöhte Nitratbelastungen sind vorrangig auf die intensive landwirtschaftliche Düngung zurückzuführen. Die EUKommission hat Deutschland bereits wegen unzureichender Umsetzung der Nitratrichtlinie verklagt. Die in Brandenburg betroffenen Grundwasserleiter können ohne Aufbereitung nicht mehr zur Trinkwassergewinnung herangezogen werden.

Ich frage die Landesregierung: Wo befinden sich genau die 15 Messstellen, bei denen der Trinkwassergrenzwert für Nitrat überschritten wurde?

Antwort der Landesregierung

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

das Land Brandenburg verfügt über 57 Referenz-Grundwassermessstellen, in denen im Rahmen der Berichterstattung zur Umsetzung der Nitratrichtlinie u. a. die Nitratkonzentrationen ermittelt werden. Von diesen 57 Messstellen fallen 41, das entspricht ca. 72 % der Messstellen, in die niedrigste Belastungsklasse. Diese umfasst die Nitratkonzentrationen unter 25 mg pro Liter. Eine Messstelle zeigt eine Konzentration zwischen 25 und 50 mg/I, d.h. immer noch unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung. Für 15 Grundwassermessstellen, das sind etwa 26 %, wird die Konzentration von 50 mg Nitrat pro Liter überschritten. Dies sind die Messstellen

Alt Zeschdorf
Brunn
Eichwerder
Glienicke
Grabko
Kenilitz
Lichterfelde
Meseberg
Neuenfeld
Neuschönfeld
Plötzin
Raben
Reichenow
Schönhagen
Stavenow

Um die Ursachen der erhöhten Nitratkonzentrationen zu klären, wird ein Untersuchungsauftrag vergeben. In diesem Rahmen sollen Daten zur Grundwasserbeschaffenheit und zur landwirtschaftlichen Nutzung detailliert ausgewertet werden, und zwar für die 11 von diesen 15 Messstellen, in denen eindeutig die landwirtschaftliche Bodennutzung dominiert.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Vogelsänger